Achtzehn - ist das Leben zuende?
Achtzehn! Jene mysteriöse Zahl, die sich in einem festsetzt, die nicht loslassen will! Achtzehn, die Zahl der Zahlen, Sinnwort für Freiheit, Sinnwort für einem Sprung in der Porzellankiste des Lebens ...
achtzehn ... ich bin achtzehn. Und, wie fühle ich mich, herangereift zu einer jungen Dame, beeit, die Welten, die uns bekannt sind, zu erobern, aufzustoßen, mündig zu sein im Anbetrachte dessen, was es alles zu holen gibt, was die Welt mir bietet.
Gleichgültigkeit.
M i r i s t a l l e s s o e g a l !
Was ist nur los? Ich bin auf dem Höhepunkt meines Leben angelangt. Und ich gehe ihn an, so stoisch, wie ich mich selber nie gekannt habe, mit einer Nonchalance, die mich beängstigt.
Mir ist das Leben egal. Ich sehe nur noch dem Tod entgegen - dem einzigen Fragezeichen, das zu lösen ist. Liebe und Familie und Freunde ... sie sind mir so fern und von mir nicht mehr als Schätze begehrt. Alles hat seinen Reiz verloren. Damit verloren ist auch der Sinn, damit verhöhnt ist die Wahrheit, die Wahrheit nur eine Illusion, die ich dieser Welt auferlegt habe: dass alles einen schönen und reinen Klang habe und dass es nicht alles grau ist, sondern GrauinGrau oder SchwarzinBlau. Nein: es gibt keine Grenzen, so gibt es keine Definitionen. Es gibt keinen Sinn. Und nichtmal Sterben erscheint mir sinnvoll: Es erscheint nur irreal. Davonscheiden? Was ist das bloß für ein lächerliches Wort? Wenn ich nicht fühle, so kann mir das Leben und zugleich der Tod egal sein. Wenn ich mich nicht mehr wundern kann, nicht mehr lieben kann, wenn meine Gefühle tot sind, - das Leben rührt mich nicht mehr an, es zieht an mir vorbei wie ein Falschfahrer.
Ich stehe so abseits den Dingen ... mein Körper: nur noch ein Werkzeug für mich.
Was tun?