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Tagebuch Necki
2007-01-12 17:58
Unverfänglich
Eigentlich wollte ich heute morgen schon hier schreiben, habs begonnen, doch irgendwann dann verworfen.

Die Arbeit ist wie immer, nur dass sie mir momentan einfach keinen Spaß mehr macht. Die Leute wollen immer mehr Geld und kommen wegen den kleinsten Abweichungen zu den erstellten Steuererklärungen in die Kanzlei. Es macht keinen Spaß mehr, sich ständig dumm anreden zu lassen, wenn man die Leute darauf hinweist, dass man in ihren Unterlagen sieht, dass vorn und hinten beschissen wird. Anschließend darf man den Mandanten dann auch noch mitteilen, dass sie zuerst ihre Rechnungen an uns bezahlen sollten, bevor wir wieder etwas für sie arbeiten. Der wohl beschissenste Job den es gibt.

Morgen geht es wieder nach Regensburg. Ich komme einfach aus diesem Steuerloch nicht heraus. Vor geraumer Zeit meinte einmal eine Ex-Arbeitskollegin zu mir "Irgendwann schnallst du, dass dieses ganze System einfach scheiße ist und dann überlegst du dir, wie du am besten den Notanker in deinem Leben ziehst (dir also eine neue Aufgabe suchst).".

Wobei wir schon beim nächsten Thema wären. Mein Notanker heißt momentan Bewerbungen für meinen kleinen Bruder schreiben. Hier in der Gegend ist es unmöglich irgendwo eine Stelle als Kfz-Mechaniker zu finden und die Zeitarbeitsfirmen, bei denen er gearbeitet hat, sind alles nur Ausbeuter. Nicht nur, dass sie ihn mitten nach Tschechien zum arbeiten geschickt haben, wo er am Tag durchschnittlich 11 Std. arbeiten musste, nein, er bekam mittlerweile noch nicht einmal ein Arbeitszeugnis. Daraufhin habe ich dieser Zeitarbeitsfirma eine Frist gesetzt (im Namen meines Bruders), denn es ist eine Unverschämtheit 4 Monate warten zu müssen, bis man sein Arbeitszeugnis erhält. Daraufhin kam dann ein Anruf, dass man durch die Fristsetzung von meinem Bruder enttäuscht sei u. das Verhältnis nun negativ belastet sei. Hallo? Die haben meinen Bruder ausgenutzt und bekommen es dann nicht einmal auf die Reihe ein Arbeitszeugnis zu schreiben....

Irgendwie ist diese Welt ein Trümmerhaufen.

Dem kommt noch hinzu, dass ich zur Zeit ziemlich sensibel reagiere. Unzumutbar für einen Kerl bin.

Dann schwirren mir immer die Worte von Wolfgang im Kopf herum "Wer sich selbst nicht liebt, kann andere nicht lieben.". Wie recht er doch hat. Vielleicht wenden sich deshalb Leute von mir ab, oder ich mich von ihnen. Was solls. Kämpfen kann man sicherlich auch alleine.

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2007-01-12 17:58