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Tagebuch Necki
2006-01-08 09:37
Oscar und die Dame in Rosa
Oscar und die Dame in Rosa
Eric-Emmanuel Schmitt

Der Autor selbst ist Oskar gewesen. Das Kind, mit dem man nicht mehr spricht, weil einem sein Gesundheitszustand Angst einjagt. Das Kind, das unter dem Schweigen seiner Nächsten leidet, unter dem Schweigen des Himmels, unter all den offen bleibenden Fragen und das dennoch nie seine unendliche Lebensfreude verliert. Oskar und die Dame in Rosa ist eine Hymne auf das Leben.

Ein zehn Jahre alter Junge liegt im Krankenhaus, weil er an Leukämie erkrankt ist. Nachdem Chemotherapie und Rückenmarktransplantation fehlgeschlagen sind, hat er nur noch wenige Tage zu leben. Aber jeden davon durchlebt er auf den Rat einer älteren Krankenschwester hin als ob es sich um zehn Jahre handeln würde.

Ein paar Auszüge aus dem Buch:

... kurz, das Krankenhaus ist spitze, wenn man ein Kranker ist, der Freude macht.
Ich, ich mach keine Freude mehr. Seit meiner Knochenmarktransplantation merke ich, dass ich keine Freude mehr mache. Wenn mich Doktor Düsseldorf morgens untersucht, tut er es nicht mehr mit ganzem Herzen, ich enttäusche ihn. Er schaut mich ohne was zu sagen an, als ob ich einen Fehler gemacht hätte. [...] Ich habe verstanden, dass ich ein schlechter Kranker bin, ein Kranker, der einem den Glauben daran nimmt, dass die Medizin etwas ganz Tolles ist...

..."Oma Rosa, ich hab das Gefühl, dass niemand mir sagen will, dass ich sterben muss."
Sie schaut mich an. Wird sie das Gleiche tun wie alle anderen? Bitte, Würgerin des Languedoc, werd bloß nicht weich und klapp die Ohren zu.
"Warum willst du, dass man es dir sagt, Oskar, wo du es doch weißt!"
Uff, sie hat zugehört...

...In dem Krankenhaus sind auch noch andere Kinder: Yves, den sie wegen seiner riesigen Brandwunden "Bacon" nennen. Der neunjährige "Popcorn", der 1.10 m groß ist, 98 kg wiegt und deshalb zum Abnehmen hier ist. "Einstein", der nicht etwa so heißt, "weil er intelligenter wäre als die anderen, sondern weil sein Kopf doppelt so groß ist. Anscheinend hat er Wasser drin." "Peggy Blue", die aufgrund von Sauerstoffmangel eine bläuliche Hautfarbe hat. Von Oma Rosa ermutigt, geht Oskar zu Peggy Blue, um ihr seinen Schutz anzubieten, doch Popcorn verscheucht ihn. Sandrine, die ebenfalls unter Leukämie leidet und ihre Kahlheit unter einer schwarzen Pony-Perücke verbirgt, die sie wie eine Chinesin aussehen lässt, fordert Oskar zu einem Kuss auf und schiebt ihm dabei ihren Kaugummi in den Mund, den er vor Schreck verschluckt. Oma Rosa spornt ihn an, sich nicht von Popcorn einschüchtern zu lassen, und tatsächlich weist Peggy Blue ihn nicht zurück, sondern lässt sogar zu, dass er sich neben sie ins Bett legt...

Das Buch ist der Wahnsinn!

[Bild nicht gefunden]

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Kommentare

13:11 08.01.2006
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Tolles Buch!
Traurig und schön!
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