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Tagebuch Necki
2006-01-04 11:00
Ich habe sie geliebt
Ich habe sie geliebt
Gavalda, Anna

Es ist nicht lustig, wenn man von seinem Mann sitzengelassen wird und unvermutet als alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Mädchen dasteht. Und es wird auch nicht dadurch besser, dass man sich ständig vorzustellen versucht, was der Treulose gerade mit seiner neuen Geliebten treibt, nachdem man seinetwegen sein Studium aufgegeben und ihm seine Karriere ermöglicht hat. Deshalb muss Chloé ständig weinen, bis Pierre, ihr Schwiegervater, sie und die beiden Mädchen in sein Landhaus mitnimmt. Ausgerechnet er, der ihr bisher so distinguiert und distanziert bis zur Herzlosigkeit erschienen war. Und noch erstaunlicher: Er geht für sie einkaufen, kocht ihr ein Abendessen und holt den besten Wein aus dem Keller. Und er erzählt ihr von der großen Liebe seines Lebens, zu der er sich nie zu bekennen wagte, von heimlicher Untreue und nie wieder gutzumachender Schuld, vom gestohlenen Glück und den ungelebten Träumen.
Mit dem lakonischen Stil, der sie international berühmt und erfolgreich gemacht hat, erzählt Anna Gavalda ihren ersten Roman, leidenschaftlich und mit zwingender Dramaturgie.

Zwei Generationen, zwei Schicksale, Mann und Frau. Die Frau: Chloé , sitzen gelassen von ihrem Ehegatten. Der Mann: Pierre, ihr Schwiegervater. Und ausgerechnet dieser distanzierte, kühle Pierre nimmt Chloé mit in sein Landhaus und erzählt ihr von seinem lang gehüteten Geheimnis: von der großen Liebe seines Lebens, von heimlicher Untreue und von ungelebten Träumen. Es sind zwei gegensätzliche Schicksale, die Gavalda in ihrem bekannt lakonischen, pointierten Stil beschreibt: eine doppelte Liebesgeschichte - voller Lebensklugheit und Witz.

Ein paar Auszüge aus dem Buch:

...wie lange dauert es, bis man den Geruch desjenigen vergißt, der einen geliebt hat? Und wann hört man selbst auf zu lieben? Man reiche mir eine Eieruhr.....

...Da beweist du eine fabelhaft Willenskarft um dann, eines Wintermorgens zu beschließen, dass du vier Kilometer durch die Kälte laufen willst, um eine Schachtel Zigaretten zu kaufen, oder du liebst einen Mann, mit dem du zwei Kinder in die Welt setzt, und eines Wintermorgens erfährst du, dass er dich verlässt, weil er eine andere liebt. Fügt noch hinzu, es täte ihm leid, er habe sich geirrt.
Wie am Telefon. "Entschuldigen Sie, ich habe mich geirrt."
Aber bitte sehr.
Eine Seifenblase....

...Die Falle besteht darin, zu glauben, dass man ein Recht darauf hätte, glücklich zu sein.
Dumm wie wir sind. Naiv genug, eine Sekunde lang zu glauben, wir hätten unser Leben selbst in der Hand. Unser Leben entgleitet uns, aber das ist nicht schlimm.
Es ist nicht so wichtig.
Optimal wäre nur, wenn wir es früher wüssten....

..."Es gefällt mir, wenn du lachst."...

...Das Sprechen fiel ihr schwer.
"Ich habe mir geschworen, nie wieder mit einem Mann zusammenzuleben, der mich leiden lässt. Ich glaube, das habe ich nicht verdient, verstehen Sie? Das habe ich nicht verdient. Und aus diesem Grund frage ich Sie: Was wird wohl aus uns werden?"
Ich blieb stumm....

..."Er nahm ihr angeschlagenes Puppengesicht in die Hand, als wollte er sie stürmisch küssen, und nutzte die Gelegenheit, um die Perücke zurechtzurücken. Sie schimpfte mit ihm, er solle gefälligst ein wenig aufpassen, ich sei schließlich ihr Chef, und er lachte, bevor er sich zurückzog unter dem Vorwand, er wolle eine Zeitung kaufen.
Als er die Tür hinter sich schloß, drehte sich Francoise langsam zu mir. Ihre Augen waren voller Tränen. Sie flüsterte: "Ohne ihn wäre ich dabei draufgegangen, wissen Sie - wenn ich jetzt kämpfe, dann nur, weil ich mit ihm noch so viele Dinge erleben will. So viele Dinge"...

...Nichts. Ich musste diese Worte hören. Ich musste sie sehen, deine Feigheit. Sie mit dem Finger berühren, verstehst du?...

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2006-01-04 11:00