Lange ist's her
Ich weiß nicht, was mich dazu verleitet, hier nochmal was reinzuschreiben. Ist bestimmt über nen Jahr her.. Details stimmen auch bestimmt net mehr. Mir aber egal; hab nur das oberpeinliche Bild rausgeschmissen.
JA.. was gibt es neues zu erzähln? Studiere mittlerweile, spiel viel Pc, Mundharmonika und Gitarre. Wie gehabt eigentlich. Läuft ganz gut, trotzdem gehts mir irgendwie scheiße. Warum weiß ich eigentlich ga net, vielleicht ist's die Einsamkeit, die schon seit unendlich langer Zeit nicht mehr von mir zu weichen scheint. Ja ich bin einsam, hat die Psychologin gesagt (nicht dass ich sowas nicht schon vorher geahnt hätte), aber ich hoffe, hier nen bisschen Ablenkung zu finden. Ich weiß, ist viel verlangt für meine Verhältnisse, aber besser als der abstruse Unsinn, mit dem ich sonst meine Zeit verbringe.
Manchmal scheint es mir, als hätte ich niemanden der mir richtig nahesteht. Warscheinlich ist es auch so. Jedenfalls ist das ziemlich traurig. Die einzige, die mir wirklich mein Leben lang treu sein wird, ist die Musik. Ich lebe eigentlich nur noch für Musik. Mein ständiger Begleiter und Allerheilmittel. Ich glaube, wenn ich taub wäre, hätte ich mich schon umgebracht.
Ich denke ohnehin viel über den Tod nach (nicht über Selbstmord im speziellen). Der Tod heißt gar nichts. Nichts für dich, nichts für andere, nichts für die Welt. Entweder man stirbt und es ist, als wäre man nie dagewesen, oder man stirbt und etwas von einem lebt trotzdem weiter. Ich glaube ersteres wird mal auf mich zutreffen. Zugegeben: die Einstellung zum Leben ist nicht die Beste. Aber ich denke, es ist besser, es realistisch zu sehn. Ein Leben lang rackert man sich ab, man weiß nicht warum und weiß genausowenig wofür, aber man tut es einfach, man muss es schließlich tun, denn sonst würde man ja nicht leben. Wie man es auch immer dreht und wendet; am Ende steht man alleine da und fragt sich, was für einen Sinn das alles gehabt hat. Wenn man schlau ist, denkt man nicht weiter drüber nach, hält es für göttliche Vorsehung und ließt die Bibel. Wie auch immer.. Ich kann selbst gar nicht glauben, wieviel mich diese abgehoben Dinge beschäftigen. Scheinbar habe ich den Sinn für die Realität total verloren. Aber was solls.. die Realität so wie sie ist kann auf mich verzichten genauso wie ich auf sie verzichten kann.
Vor nen paar Tagen durfte ich auch ein weiteres mal merken, wie blödsinnig eigentlich Fasching ist. Das Gute daran vorweg: ich habe mich nicht verkleidet. Und das Schlechte hinterher: Ich, den lieben langen Tag gesoffen wien Loch, meine Tasche versaut, mich habe anmaln lassen, besprühen und was weiß ich nicht alles, wache morgens auf mit dem riesigsten Schädel meines Lebens und wünsche mir ich wäre einfach daheim geblieben.
Das Leben aber geht weiter. Jede Sekunde die man lebt ist ein kleiner weiterer Schritt hin zu dem, was am Ende sein wird. Ob es einem nun passt oder nicht. Ja, aber scheinbar hat man ja noch seinen freien Willen. Man kann tun und lassen, was man will auf dieser schönen Welt. Solange es nicht gesetzlich verboten ist. Tut man so etwas hat man aber spätestens im Gefängnis wieder seinen freien Willen, der auch nur mit den Aufsehern und mit den Mithälftlingen vereinbar sein muss. Ergo: freier Wille = kein freier Wille. Ein Leben neben dem Leben, wo das anders sein könnte, gibt es nicht. Es lebe Justitia. Ein Recht und eine Ordnung, die für alle gilt, die aber keine Rücksicht darauf nimmt, wie es dem Einzelnen geht. Ein einziges Leben zählte nichts, zählt nichts und wird auch nie etwas zählen.
Damit will ich mal wieder abschließen. Ich weiß nicht, für wie lange. Aber es zählt sowieso nichts.