Ätzend!!
Glaube, dass ich - rückblickend auf die letzten 3 Wochen - circa 90% der Zeit, die ich nicht geschlafen hab, sitzend auf meiner Couch verbracht habe. Unzählige Filme geguckt, Xbox, Ukulele oder Mundharmonika gespielt und ja.. eine ziemlich überschaubare Liste, wenn man mal davon absieht, dass das krampfhafte Ignorieren der Außenwelt und der Pflichten als ein soziales Wesen hier keine Beachtung finden. Meine Welt steht still.. beziehungsweise ich stehe still und die Welt dreht sich weiter. Der tägliche verzweifelte Appell an meine Vernunft, einzusehen, dass diese Art zu leben mit dem Leben eigentlich nichts mehr zu tun hat, stellt sich nur noch als die kleinste Hoffnung auf ein Wunder heraus. In den Bus einsteigen und hoffen, dass einen der Fahrer aus Mitleid mitnimmt, obwohl man keine Fahrkarte hat.

PC ist immernoch kaputt. Keine Anstalten gemacht, den mal weg zu schicken. Vorgestern zaghaft versucht das Sitzungsprotokoll für die Uni anzufangen. 30 Minuten lang wirres Starren auf die Buchstabensammlung in meinem Platon-Text. Kein Fortschritt, aber immerhin 3 Zigaretten geraucht währenddessen. Ja, rauchen kann ich (noch) immer.. und tue es blöderweise auch. Bluttest wegen den Tabs wäre schon längst überfällig.. auf der anderen Seite hab ich aber auch schon längst den Segen von Dr. J., die Dinger abzusetzen.

Was ich aber zustande gebracht habe, ist groß und breit rum zu erzähln, dass ich nun endgültig von zuhause ausziehe... warum auch immer. Leben in den Griff bekommen und so. Sozialen Zwängen ausgesetzt sein. Der Traum von neuen Umständen. Umstände selbst sind aber auch der Grund, warum bei mir Träume Träume bleiben und sich die Umstände nicht ändern. Die Kiste säuft mitten auf der einspurigen Straße ab, man kommt nicht vorwärts und hinter einem staut sich alles. Nicht zu wissen, was man will und obendrein mit sich deshalb noch unzufrieden zu sein ist mein Fluch. Das allein wäre vielleicht in Ordnung, aber das Schlimmste dabei sind diese ganzen gedanklichen Was-Wäre-Wenn-Sezenarien.

"Meine Überlebensstrategie: Ziehe niemals in den Krieg.. besonders nicht mit dir selber." aus: Lord of War - Händler des Todes