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Tagebuch MrDeeds
2007-02-25 23:21
Tschaikowski, Chopin und ich
Nun, meine Zeit hier in Kapstadt geht langsam zu Ende.
Am Dienstagmorgen fliege ich weiter nach Windhoek in Namibia. Dort treffe ich einen Bekannten (Freund meines Vaters), der dort ist um neuen Stoff für seine Weinimportfirma zu besorgen. Von dort aus werde ich am Donnerstagmorgen weiter nach Nairobi (Kenia) fliegen, dort einen Zwischenstopp bei einem ehemaligen Arbeitskollegen einlegen und am komme ich wieder für ein paar Tage nach Deutschland zurück.
Aber was ich eigentlich schreiben wollte.
Geoffe, der Nachtportier im Hotel in dem ich übernachte ist ein überaus netter Kerl. Deswegen bekommt Geoffe von mir immer Trinkgeld, welches er ganz gut gebrauchen kann, denn er ist Student. Als ich heute Morgen aus dem Hotel ging und er gerade Feierabend machte, überreichte er mir einen weißen Umschlag. Er meinte er könne mit dem Inhalt nichts anfangen.
Es waren zwei Karten für ein kleines Konzert in einer Kneipe in der Long Street (so hat er es ausgedrückt).
Ich rief M. an um sie einzuladen. Da D. sowieso arbeiten musste ging sie mit mir dorthin. Ich bin zwar kein heißer Liebhaber der klassichen Musik, aber wenn sich die Möglichkeit bietet höre ich sie mir gerne an.
Wir gingen in dieser Bar in der belebtesten Straße der Stadt (wie gesagt, Long Street). Der Laden hieß "Phoenix" und der Besitzer war ein Deutscher (Gerhard Stadlmann), der an diesem Abend aber nicht im Geschäft war.
Und so war da ein kleines Schulorchester einer allgemeinbildenden Schule aus Kapstadt und sie spielten. Die Musik passte nicht unbedingt in diese Kneipe (die man heute im Neudeutschen als "Lounge" bezeichnen würde).
Zweimal ging mir das Herz auf ... das erste Mal bei Chopins Preludium in Cis-Moll (Opus 45) und das zweite Mal bei Tschaikowskis Pianokonzert No. 1 in B-Moll (Opus 23).
Nach zwei Stunden verließen wir absolut ausgeglichen diese Bar und ich summe das Pianokonzert immernoch (eines seiner bekanntesten übrigens, einst bei einer deutschen Joghurtwerbung der Firma 'Ehrmann' gespielt).
Ich glaube ich habe heute Abend eine richtige Liebe für diese Art von Musik entdeckt.
Ich habe einen Moment lang nicht an L. gedacht, ich habe einen kleinen Moment lang M. nicht zugehört und ich habe einen klitze kleinen Augenblick auch nicht an die restlichen Probleme in dieser Welt gedacht. Ich war einfach in den Tönen dieses Pianos versunken und ließ mich tragen.
Das muss ich unbedingt nocheinmal machen ... Irgendwo, wo es lauter und imposanter ist... .
Ich verband bisher mit Klassischer Musik nicht immer die schönsten Momente. Aber dazu werde ich in den nächsten Wochen oder Monaten siher noch etwas schreiben.
Jetzt freue ich mich auf die Übertragung der Oscar-Verleihung, welche ich mir jedes Jahr anschaue.
Es wird eine lange Nacht ... Diese vorletzte Nacht hier in Kapstadt... .

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Kommentare


unbekannt
09:05 26.02.2007
Ja, manchmal braucht es nicht viel, einem die Sinne zu rauben und den einen zu focusieren....ein gut gespieltes Piano...dafür lasse ich alles stehen

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2007-02-25 23:21