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Tagebuch MrDeeds
2007-02-28 13:53
Poesie...
Wenn ich etwas Zeit habe, dann lese ich. Ich lese überall … In der Redaktion, im Zug, im Flugzeug, als Beifahrer im Auto, im Zelt, im Hotel, am Schreibtisch und in der Badewanne.
Morgen werde ich noch einen kleinen Zwischenstopp in Nairobi (Kenia) einlegen, bevor ich den Kontinent in Richtung Deutschland verlasse. Der Flug von Windhoek nach Nairobi dauert mit Umstieg etwa neun Stunden und das schreit nach einem Buch, dachte ich mir, als ich gestern durch die Namibianische Hauptstadt geschlendert bin. Die Buchläden hier sind einsame Spitze.
Im dritten Buchladen entschloss ich mich für ein Buch mit amerikanisch-englischer Poesie … Nein, ich habe mich für drei Bücher, dreier Autoren entschieden: WYSTAN HUGH AUDEN, EMILY DICKINSON und WILLIAM BUTLER YEATS. Wieso ausgerechnet diese drei?
Nun, alle drei galten als Vorlage für CARLA BRUNIs Album „No Promises“, das mich wahrhaftig umgehauen hat.
Viele Menschen schimpfen über die Engländer und ganz besonders über die Amerikaner, die ja angeblich keine eigene Kultur hätten…!
Ich habe mich sooo darauf gefreut, im Flugzeug diese Bücher zu lesen …. Doch ich habe mich so sehr gefreut, dass ich zwei davon vergangene Nacht verschlungen habe.
Die gingen runter wie Wasser.
Ich muss zugeben, es war verdammt schwer zu verstehen, was diese Künstler da zu Papier gesetzt haben und es erforderte auch das ein oder andere Mal den Einsatz meines Notebooks und des darin installierten Übersetzungsprogramms.
Zurück zum Thema. Diese Menschen hatten alle etwas gemeinsam …. Sie konnten wunderbar nach vorne blicken. Sie sahen am Anfang des 20. Jahrhunderts mehr oder weniger, was uns am Anfang des 21. Jahrhunderts erwartet. Und während ich hier in meinem Hotelzimmer sitze und durch das Fenster den Regen fallen sehe frage ich mich, ob ich diese Gabe auch habe… Negativ … was ich voraussagen kann ist, dass es unserer Umwelt bald sehr dreckig gehen wird aber das hab noch nicht einmal ich erforscht, sondern angesehene Klimaforscher. Hier, in Namibia, da ist die Natur noch in Ordnung. 29°C und Sprühregen … das mag ich.
Ich schweife schon wieder ab, sorry!
Heute mache ich eine kleine Safari (die Impression gibt’s heute Abend!) und denke über YEATS‘ Poem „LADY WEEPING AT THE CROSSROADS“ nach. Wenn ihr die Gelegenheit habt, hört es Euch in Version von Carla Bruni an… Vielleicht versteht ihr dann die Leiden einer jungen Frau, deren Geschichte niemand kennt… .
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Lady, weepinng at the crossroads,
Would you meet your love
In twilight with his greyhounds,
And the hawk upon his glove?

Bribe the bird then on the branches,
Bribe them to be dumb,
Stare the hot sun out of heaven
That the night may come.
Starless are the nights of travel,
Bleak the winter wind;
Run with terror all before you
And regret behind.
Run until you hear the ocean's
Everlasting cry;
Deep though it may be and bitter
You must drink it dry,

Wear out patience in the lowest
Dungeons of the sea,
Searching through the stranded shipwrecks
For the golden key,
Push on to the world's end, pay the
Dread guard with a kiss
Cross the rotten bridge that totters
Over the abyss.
There stands the deserted castle
Ready to explore;
Enter, climb the marble staircase,
Open the locked door.
Cross the silent empty ballroom
Doubt and anger past;
Blow the cobwebs from the mirror,
See yourself at last.

Put your hand behind the wainscot,
You have done your part;
Find the penknife there and plunge it
Into your false heart

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