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Tagebuch MrDeeds
2006-10-14 00:11
Hommage an die Intuition
„Du bist ja so amüsant“, habe ich am vergangenen Abend von Micha gehört.
Michael ist der Bruder einer Freundin von mir. Er ist angehender Theologiestudent und möchte unbedingt Priester werden. Julia war der Überzeugung, ihr Bruder und ich müssten uns unbedingt kennen lernen, denn wir würden ähnlich ticken.
Also haben Micha und ich uns in einem netten, kleinen Restaurant im Schatten des Regensburger Doms getroffen. Die Wahl des Lokals war zufällig aber es schien, als hätte es die Fügung nicht anders gewollt.
Wir haben den Abend zusammen verbracht. Wir saßen bei einer Flasche eines wunderbaren, kalifornischen Rotweins in diesem Restaurant und sprangen von einem Gesprächsthema zum Anderen, uns unsere Geschichten erzählend und uns daran erfreuend, wie viel von denselben Gefühlen wir im Leben zu bestimmten Dingen teilen. Eine faszinierende Verständigung der Seelen zweier junger Menschen, die von ihrem Dasein wussten, aber niemals zuvor an einem und demselben Tisch bei einer Flasche Wein gesessen haben. Sie suchten sich niemals bewusst oder telefonierten nicht einmal miteinander. Am Ende war es ein intuitives Verlangen, das zu diesem Treffen geführt hat, das eigentlich gar niemals hätte stattfinden müssen.
Ich weis nicht wie es kam, das wir unser Leben, unsere Geschichten und unsere Emotionen an diesem Tisch so frei geteilt haben.
Das muss ich auch nicht wissen.
Das war eine geschenkte, ergreifende und glückliche Zeit, diese sechs Stunden.
Und selbst wenn jeder von uns beiden sich morgen wieder um seine Dinge kümmert, so werde ich diesen Abend niemals vergessen.
Dieser Mensch hat eine Art Musik in meinem Ohr hinterlassen und dazu auch noch gesungen … Es scheint wie ein Ohrwurm.
Gegen viertel vor zwölf kam ich zurück nach Hause. Ich habe mich auf den Balkon des mehrstöckigen Hauses, in dem meine Wohnung liegt, gestellt und habe auf das nächtliche Regensburg geblickt. Im CD-Player lief „And I Think Of You…“ von Tanita Tikaram und so blickte ich in die Stadt und sah sein Gesicht und die Worte, die dieser feine Kerl sagte als wir da beieinander saßen. Montag zieht er nach Freiburg und somit werden wir uns so schnell nicht wieder sehen – wenn überhaupt.
Heute Abend hat sich etwas bestätigt, das ich immer versucht habe zu leben:
Folge der Stimme deines Herzens, selbst wenn du die Antwort auf eine Frage kennst.
Die Intuition ein unbezahlbares Gut …
Oder sind wir etwa im Stande sie zu beeinflussen…?

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Kommentare


unbekannt
10:01 14.10.2006
Nein, das glaube ich nicht...aber ich glaube, dass zwei Menschen, deren Blicke sich treffen, eine Botschaft füreinander haben....und es obliegt ihnen selbst, ob sie ihre Botschaft erhalten oder nicht, von welchem Menschen sie hören möchten und welchen sie vorbeiziehen lassen....er hat eine Melodie in dir hinterlassen und in meinen Augen ist das eines der schönsten Geschenke, die ein Mensch einem anderen machen kann.

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2006-10-14 00:11