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Tagebuch MrDeeds
2006-11-12 23:00
Gespräch mit einer Psychoanalytikerin
Es ist Sonntagabend und damit Zeit für meine Radioshow. Das sind drei Stunden im Studio eines (süd-) deutschen Radiosenders in denen ich an zwei Sonntagen im Monat einen Gast habe und mich mit ihm unterhalte. Einmal ist es ein prominenter, dann wieder ein „normal sterblicher“ dieser Gesellschaft.
Für heute hatte ich mir eine bekannte Psychoanalytikerin eingeladen.
Ich hatte so viele Fragen und Themen, dass die drei Stunden von 18:00 bis 21:00 Uhr gar nicht ausgereicht haben.
Während die Mikrofone im Studio on waren überraschte mich die Frau mit ihrem Humor und ihrer Kunst mir die Worte im Mund umzudrehen. Doch interessant wurden die Gespräche erst als wir off waren. Schließlich konnte ich es mir nicht verkneifen die Dame mittleren Alters zu fragen wie das nun sei mit dem Verliebt sein (siehe eintr. Gestern).
„Sie hat es aber schwer erwischt“, sagt sie nachdem ich gefragt habe ob es für einen Menschen prinzipiell möglich ist diese Gefühle sich gegenüber zu verleugnen.
Ich war baff als sie mir das sagte und ich fragte sie wie sie darauf käme.
Verblüffend auch die trockene Antwort … „Ein Mensch der nicht verliebt ist stellt solche Fragen nicht“.
Während Katie Melua fröhlich ihr „Spider’s Web“ sang, nutzte ich die Anwesenheit von A. (wir beschlossen uns hinter den Kulissen zu duzen) um ihr die Story mit L. zu erzählen.
Daraufhin blickte sie mir in die Augen und meinte:
„Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Raum fest der absolut dicht verschlossen ist. Was machen Sie? In erster Linie randalieren Sie! Sie versuchen den Raum zu quälen damit er Sie vielleicht entweichen lässt. Dann verzweifeln Sie und versuchen sich mit allen Mitteln bemerkbar zu machen und wenn Sie stärker sind als der Raum, werden Sie sicher siegen!“
Ich schaute die Dame sehr entgeistert an und fragte was sie damit meinen würde.
Und gerade als Melua zu den letzten Worten dieses Liedes ansetzte sagte A. zu mir:
„Sie sind der Raum und der Gefangene ist ihr Gefühl … DAS Gefühl!“
Daraufhin musste ich die Mikros wieder einschalten und sie gab mir zu verstehen ich sollte über dieses Gleichnis nachdenken.
Es hat fast drei Stunden gedauert und ich habe es verstanden…
Ich habe mich entschlossen ein Raum mit sehr dicken Wänden zu sein um den Gefangenen nicht jetzt, aber vielleicht später einmal flüchten zu lassen, egal wie lange es randaliert und mich damit mit Schlaflosigkeit quält …
Denn einmal auf ein Dach geklettert, kann er dort unendlich verweilen … Der vermeintlich Gefangene … das vermeintlich Gefangene.

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Kommentare

13:58 13.11.2006
*summt* the pi-a-no keys ... are black and white ... but ....
schöne Geschichte!
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unbekannt
13:47 13.11.2006
Verlass dich nicht auf die Unendlichkeit!

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unbekannt
23:24 12.11.2006
super geschichte ... kann mir perönlich weiter helfen ...danke das du sie aufgeschrieben hast

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2006-11-12 23:00