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Tagebuch MrDeeds
2007-02-24 22:46
Angst um L. // Impression 6
Ich stand heute morgen nichts ahnend auf und ging in den Frühstücksraum des Hotels um meine obligatorische Portion Rühreier mit Speck, Toast ohne Rand und eine Schüssel Naturjoghurt pur zu frühstücken.
Die Nacht war kurz, denn als ich beim Frühstück ankam stellte ich fest, dass es erst sieben Uhr ist. Egla, ich habe mich fit gefühlt.
Eigentlich wollte ich mir den Sonnenaufgang auf dem Sign Hill anschauen, doch das hätte ich von der Uhrzeit her nicht überlebt.
Nach dem Frühstück beschloss ich einen Spaziergang am Menschenleeren Strand zu tätigen (siehe Impressoion unten).
Schön wars .... der Wind blies mir ins Gesicht, die Wellen schlugen gleichmäßig gegen den Strand. Plötzlich vibrierte mein Handy.
Es war L.
Gestern noch an sie gedacht, heute schon am Telefon.
Der Smalltalk war kurz. Dann ein Satz, der mich in Angst versetzt hat: "Ich muss Dir etwas sagen, aber das darfst du niemandem erzählen!! Auch nicht T."
Natürlich würde ich es niemandem erzählen (also nicht im Zusammenhang mit ihrem vollen Namen).
"Seit vier oder fünf Tagen esse ich und übergebe mich dannach bewusst. Es sind Heißhungerattacken die ich nicht steuern kann!"
Mir geronn für kurze Zeit das Blut in den Adern. Plötzlich klang diese Stimme verzweifelt, sie brach ein paar Mal ab, während sie sprach. Nach ein paar weiteren Minuten Telefonat erzählte sie mir, dass sie es gerade nicht auf die Reihe kriegt ... ihr Leben.
Seit dem Umzug nach Ulm geht es ihr immer schlechter. Die Arbeit wächst ihr über den Kopf und Urlaub kann sie auch nicht nehmen. Krankschreiben lassen ist no go!
Ich versuchte L. zu beruhigen, sagte ihr, sie soll das noch ein paar Tage beobachten und wenn sich an diesen Fressatacken nichts ändert, habe ich sie gebeten mich noch einmal anzurufen.
Sie klang sehr beruhigt nach unserem Gespräch, doch mir ging es dannach alles Andere als gut.
T. darf ich davon nichts erzählen und ich bin fast 6000 km weg und kann ihr nicht zur Seite stehen.
Ich habe Angst um sie ... Ich habe richtig Angst um sie... Was ist nur los mit ihr...?

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Heute Morgen habe ich diesen menschenleeren Strand fotogrfiert.
Ein Traum ... das wäre in einem Familienurlaubsort gar nicht denkbar...

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Kommentare

19:54 25.02.2007
Die Sonnenuntergänge auf Signal Hill sind auch schön (und vor allem zu menschlicheren Zeiten). Zu Deinem letzten Text wollt ich Dir noch schreiben, dass man an keinem Ort vor seinen Gedanken davon laufen kann - und sei er noch so schön. Vielmehr kommt oftmals all das, was der Alltag ggf. verdrängt, erst an solchen Orten an die Oberfläche. Falls Du so etwas magst und am Dienstag noch in Kapstadt bist, hätte ich einen Tipp für Dich: Gehe bei Madame Zingara essen, da gibt es Dienstags eine sehr weise Wahrsagerin, die aus der Hand liest...

Zu L.: Weiß nicht, was ich schreiben soll. Zu dem Thema fallen mir Seiten ein, andererseits. Andererseits: von heute auf morgen kommt so etwas selten. Und in jedem Fall: das ist ein Hilferuf. Ob aber gerade Du derjenige bist, den sie rufen muss,... ich weiß nicht.
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unbekannt
10:25 25.02.2007
Das klingt nicht gut, allerdings glaube ich, du könntest ihr genauso viel/wenig helfen, wenn du näher bei ihr wärest....du hast ein Ohr für sie; DAS ist das Entscheidene...du bist ein wirklich guter Freund, Deeds.

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2007-02-24 22:46