Ja, heute gehe ich also wieder arbeiten. Allerdings ist heute der Tag, an dem mein Stundenplan mehr Lücken als Stunden aufweist: nur 1. und 5. Stunde Unterricht. Das ist ein guter Wiedereinstieg, zumal ich immer noch huste, dass mir die Tränen kommen...

In den Freistunden habe ich eingekauft, meine Mutter besucht, die Einkäufe nach Hause gebracht, meinen Sohn an den Schreibtisch gescheucht (naja, ich hab ihn durch dezentes Nachfragen dorthin manövriert) und rasch meine Mails kontrolliert.

Dabei habe ich entschieden, dass ich zu einem Weihnachtsessen am Montag NICHT gehen werde. Dort werden sich etwa 25 Leute aus unserem ehemaligen Schulchor, der von einer wirklich begnadeten Kollegin geleitet wurde, treffen. Die Kollegin ist seit einem Jahr an einer anderen Schule - seither stirbt der Chor vor sich hin - auch ich gehe nicht mehr hin...

Warum gehe ich nicht zu dem Essen? Tja. Ich habe schon das Gefühl, dass ich hingehen sollte... um der alten Zeiten willen und so. Aber als ich die Liste der Leute sah, die dorthin kommen, habe ich überlegt, wen ich davon wirklich sehen möchte; für wen ich wirklich einen ganzen Abend Freizeit hergeben möchte; mit wem ich denn wirklich mehr als 'hallo - was machst du so - bla bla' reden würde. Und es kam heraus: eine einzige Person würde ich wirklich gern sehen. --- Da man bei so großen Treffen ohnehin kaum die Chance hat, wirklich zu reden, spare ich mir das jetzt und verabrede mich mit der Person mal allein.

Blöd?

Mache ich mich dadurch zum Außenseiter? (Sind immerhin viele Kollegen da... aber die treffe ich ansonsten auch nicht privat... wird schon seine Gründe haben...)

Ich habe jedenfalls abgesagt. Und ich fühle mich, als hätte ich etwas gewonnen: einen freien Abend. Und es fühlt sich gut an. Also kann die Entscheidung so falsch nicht sein...