Willkommen auf Tagtt!
Friday, 19. April 2024
Tagebücher » MI » News, Bilder, Videos - Online
Tagebuch MI
2008-06-02 22:25
Kulturmanagement
Schön ist es, wenn man sich immer in der Gegenwart aufhalten kann. Wenn man sich keine Gedanken darum machen muß, was irgendwann einmal sein wird. - Was aber, wenn zum Beispiel ein schönes Familienkonzert in der Zeitung inseriert ist oder an einer Litfaßsäule angeschlagen ist, und man denkt: "Ach, das ist ja nett, da könnte man doch mal zusammen hingehen."

Schließlich macht man sich schlau, fragt nach Karten, aber die gibts nicht mehr. Gute Veranstaltungen sind eben oft schon im Voraus ausgebucht. Man schaut bei dem gleichen Veranstalter nach ähnlichen Konzerten. Hier und da lassen sich noch Tickets reservieren, aber oft nur noch teuere Plätze, oder nicht zusammenhängend, oder keine guten Plätze mehr oder, oder.

Ticketbuchung für ein Konzert, das kann ganz schön anstrengend werden. Einerseits ist mir klar: meine Kinder sollen mit Kultur aufwachsen. Außerdem ist so etwas immer ein schöner Programmpunkt an einem Wochenende. Andererseits: wo gibt es die, wo werden sie kind- UND erwachsenengerecht serviert? Und wenn das gefunden ist: was kostet der Spaß, gibts noch Karten. Und: gibts Ermäßigungen? Habe ich vielleicht im Scheckheft einen Bon, im Familienpass einen Gutschein? Denn wo ich etwas sparen kann, da tue ich es auch.

Aber aufpassen: jetzt nicht nur deswegen Konzertkarten kaufen oder reservieren, weil die Plätze gut sind, weil es noch Karten gibt, weil ich dazu einen Gutschein habe. Andersrum ist es richtig: erst ein Konzert aussuchen, dann gucken, obs gute und bezahlbare Plätze gibt und im Idealfall einen Gutschein im Scheckheft.

Zum Beispiel diesen hier? Ein allgemeiner Gutschein für die Staatsoper: zwei Erwachsene, der eine zahlt voll, der andere nur die Hälfte. Klingt gut. Aber, ach, der Gutschein gilt nur vom 1.6. bis 31.7.2008. - Hä? Das ist ja mitten im Hochsommer, da gehe ich doch nicht in einen Konzertsaal, sondern ins Schwimmbad. Na klar, dafür gibts Gutscheine. Und - auch klar - für den 04.01.2009, also nächstes Jahr in den Weihnachtsferien (also dann, wenn ich gerne Karten hätte), gibt es keinen Gutschein.

Na ja, wenn ich Veranstalter wäre, würde ich es auch so machen. Warum Gutscheine für etwas verteilen, das sich sowieso von selbst füllt? -

-

Oder ich nehme Karten für die gleiche Aufführung nur etwas später: am 24.4.2009 gibt es die Oper (Zauberflöte, wollen meine Kinder so gerne einmal sehen, und ich auch gerne mit ihnen zusammen) als Familienkonzert, da kostet jede Kinderkarte nur 10€, und das in einer der schönsten Opern Deutschlands.

Nur, was mache ich dann mit den Kindern in den Weihnachtsferien? Dafür suchte ich schließlich ein "Highlight", und die Zauberflöte am 04.01., das wäre so etwas.

Für den 24.12., also Heiligabend, habe ich heute jedenfalls Karten für Dornröschen als Kinderoper reserviert, werde sie in den nächsten Tagen abholen. Dafür hatte ich sogar einen Scheck aus dem Hauptstadtscheckheft UND ich habe für diesen Tag etwas gesucht (ich brauche um die Weihnachtszeit "Erhebendes")

Und dann gibts da noch die vielen anderen, schönen Familienkonzerte im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Da habe ich gleich zweimal zugeschlagen: Satie im November, und Wiener Klassik im Februar.

Diese Konzerte konnte ich in der letzten Saison nicht wahrnehmen, da sie alle sehr schnell ausverkauft sind und ich zu spät davon erfahren habe.

Und dieses Jahr, da mache ich alles anders... Ich...



... ich wil nicht! Ich will nicht alle diese Gedanken jetzt schon denken. Ich will nicht jetzt schon daran denken, in welche Konzerte ich in den Weihnachtsferien gehen werde. Oder gar in welches am 22.4.2009. Das ist ja noch fast ein Jahr bis dahin! Es fällt mir schon schwer genug, im Winter die Sommerferienplanung zu machen. Nun also auch im Sommer das Winterkulturprogramm...

Ich habs heute alles hinter mich gebracht, habe recherchiert und telefoniert, habe mich ggf. um "99-Cent-die-Minute"-Abzock-Telefonnummern gedrückt und dann doch lieber Online gekauft oder per Email reservieren lassen. Ist zwar unpersönlich und etwas mühsam, aber man bekommt Übung darin. Jetzt habe ich das meiste "im Sack" und fühle mich wie ein Jäger nach erfolgreicher Jagd.

Der Rest ist Abholen der Karten oder Karten aus der Post holen, ins Bücherregal zwischen die Bücher klemmen, ein vergleichsweise sicherer Ort, an dem ich etwas ablegen kann und es dort nach einiger Zeit auch wiederfinde, und ansonsten: ganz schnell vergessen. Denn schließlich ist draußen Sommer, nicht Winter. Und Weihnachten schon gar nicht.

MI

Kommentare

Noch keine Kommentare!
Kommentieren


Nur für registrierte User.

MI Offline

Mitglied seit: 02.04.2005
DE mehr...
Wirklich beenden?
Ja | Nein

2008-06-02 22:25