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Tagebuch MI
2005-12-10 20:34
Denk ich an Deutschland...
Deutschland, das war und ist für mich ein Land von hoher Vielseitigkeit, geprägt von Naturerscheinungen wie den Rhein, den Mittelgebirgen, dem Alpenvorland, den Zugängen zu Ost- und Nordsee. Ich sehe vor mir weitgestreckte bäuerliche Landschaften wie das Münsterland, die durch Salztektonik geformte norddeutsche Tiefebene, das sächsische Elbsandsteingebirge, den Oberrheingraben angrenzend an den Taunus, eines der schönsten Schiefergebirge.

Ich blicke aus Ermangelung all der geographischen Bezeichnungen in einen Atlas: Schwäbische Alb, Frankenland, Bayrischer Wald, Erzgebirge, Hunsrück, Lüneburger Heide, Mecklenburgische Seenplatte, Schwarzwald, Rothaar- und Fichtelgebirge. Und so weiter.

Eine unglaubliche Vielfalt tut sich da vor mir auf. Und genau so vielfältig wie die deutsche Landschaft, so vielfältig sind auch deren Bewohner. Überall findet sich ein eigener Geist, ein Lokalkolorit. Ich glaube, diese Vielfalt, die Zergliederung Deutschlands in viele kleine Orte, Städte, Landschaften, ist eines der deutschen Wesensmerkmale. Und - in neudeutsch - eines seiner Standortvorteile.

Trotz dieser Vielfalt glaube ich, kann man über alle Landschaften, alle Lokalkulturen, alle Geschichtsepochen, aller Künste, einen gewissen deutschen Geist ausmachen. - Bei dem Begriff "Deutscher Geist" läuft es einem ja gleich kalt den Rücken herunter. Das kann doch wohl nicht viel Gutes sein.

Doch, ist es aber. Ich glaube, die Deutschen sind in ihrer Tiefe her von folgenden Charakterzügen geprägt: Aufrichtigkeit, Bescheidenheit, Fleiß und eine gewisse Frömmigkeit. Der Deutsche ist bereit, hart und lange zu arbeiten, wenn er sieht, daß es zu was gut ist. Der Deutsche mag ein ehrliches von gegenseitigem Respekt geprägtes Miteinander. Er tritt nicht gerne großmotzerisch auf, sondern ist zufrieden mit einem einfachen Dasein.

-

Ich hoffe, das ist nicht einfach nur eine Projektion von mir, vielleicht ist es das (ist es). Ich meine jedenfalls, all diese Dinge in den Deutschen erkennen zu können, auch wenn sie unter dem Schutt der Moderne vergraben liegen. Sie liegen da und warten dort auf ihre Wiederentdeckung.

Wenn diese ganze falsche Welt mit ihrem Zwang zur Selbstdarstellung, Selbsterhöhung und Selbstüberschätzung zu Ende gehen wird (dies zu erleben ist kein Wunsch von mir, es ist auch keine esoterische Prophezeiung, sondern eine auf zwingend logische Schritte und zeitaufwendig erarbeitetem Material beruhende, realistische Einschätzung der Situaton), dann glaube ich, werden die über Jahrhunderte in den Deutschen angelegten Charakterzüge wieder zum Vorschein treten. Natürlich, diese Charakterzüge können sich auch hässlich äußern. Das kann man nicht ausschließen. Aber ein vergewaltigtes Kind kann nun einmal sehr bissig werden.

Die Moderne hat es geschafft, diesen eigentlich friedliebenden Deutschen in ein egoistisches und gefühlsresistentes Wesen - um nicht zu sagen: Monster, zu verwandeln. Dabei ist der Deutsche in seinem Kern ganz und gar nicht gefühllos. Er hat nur gelernt, daß er seine Gefühle nicht zeigen darf. Oder er hat es schlicht verlernt, sie zu zeigen. Das offenbart sich dann an mangelnder Gefühlsregung angesichts eines verstorbenen Verwandten oder daran, einfach mal ein Lied zu singen oder ein Gedicht aufzusagen.

Daß Gefühle nach den letzten Kriegen erst einmal "nicht angesagt" waren - zu schwer wogen da wohl die Verletzungen, als daß da noch jemand drangehen wollte - ist verständlich. Aber dann, vielleicht nach ein paar Jahrzehnten, da hätte der Deutsche sich langsam öffnen müssen, hätte seine Gefühle zeigen sollen. Materielle Schwierigkeiten waren überwunden, das konnte als Ausrede nicht mehr länger herhalten.

Sieht sich der Deutsche erst einmal seinen Gefühlen gegenübergestellt, hätte er eine ernsthafte Auseinandersetzung mit sich und seiner Vergangenheit betrieben, dann wäre er nicht so einfach Spielball der modernen Ökonomie geworden. Doch so ist die nackte Existenzangst nach den beiden großen Kriegen nahezu nahtlos in Globalisierungsängste und damit neue (alte) Ängste übergegangen.

Es ist im Grunde nicht viel anders, wie in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts. Ein Geist wurde aus der Flasche gelassen, und der tobt sich nun aus. In einem Interview über das Hitler-Attentat der Graf-Stauffenberg-Bewegung sagte der damals junge Major Ulrich de Maizière, daß es ihm zwar schwer fallen würde, dies zu sagen: daß es aber möglicherweise auch sein Gutes hatte, daß das Attentat gescheitert ist.

Erst durch den totalen Untergang verstummten auch die letzten Stimmen, daß es der "Führer" doch noch irgendwie schaffen würde (heute heißt das eben nicht mehr "Endsieg", sondern "Aufschwung". Und der Vergleich zwischen den Olympischen Spielen 1936 und der Fußball-WM 2006 drängt sich ja angesichts des Ausschlachtens in den Medien geradezu auf. Ich bin übrigens Fußball-Fan und sehe mir gerne mal ein Spiel an. Nur ertrage ich die totale Kommerzialisierung - Stichwort "WM-Aufschwung" - nicht mehr). Wenn Hitler aber dem Attentat zum Opfer gefallen wäre, dann würden vielleicht heute noch wer weiß wieviele Menschen sagen, er hätte es noch geschafft.

Dann wäre der Geist nicht wirklich tot gewesen. Natürlich, auch heute gibt es noch Nazis und Rechtsradikale (entsprechend ist die korrekte Bezeichnung für die Propagandisten des heutigen Systems "Wirtschaftsradikale"). Aber wenn ich mir die Probe ansehe, auf die dieses Land gestellt ist, dann darf ich wohl mit gutem Gewissen behaupten, daß Nationalismus, Rechtsextremismus und Kriegstreiberei für immer - jedenfalls für eine unabsehbare Zeit und auf europäischer Ebene - als Lösungsalternative für unlösbare Probleme ausgeschieden sind.

Das ist also das "Gute" an dem vergangenen Kriegsjahrhundert.

-

Ich sehe schon länger zur dunklen deutschen Vergangenheit heute Parallelen. Und die Antwort auf die Frage "Wie konnte es geschehen?", die ich mir nie so recht beantworten konnte, liegt heute auf der Straße und in der Begegnung mit jedem Menschen. Auch heute hat sich ein Geist, besser ein Un-Geist, ausgebreitet, der bei den Menschen mittlerweile bis in den kleinsten Winkel vorgedrungen ist. Es ist ein neuer, alter Geist, kommt nur in einem neuen Gewand. Erst gar nicht richtig zu erkennen, erst vielversprechend, erst eine Lösung vorgaukelnd. So hat man ihm Tür und Tor geöffnet, und nun ist es zu spät, ihn noch aufzuhalten.

So war das mit den Nazis auch. Irgendwann war es zu spät, es gab dann kein Zurück mehr. Erste Gerüchte über "Lager" machten die Runde. Man wollte das alles nicht glauben. Auch heute will man vieles nicht glauben und wahrhaben (Arbeitslose, sozial Benachteiligte, Altenheime, Gettoisierung, Verwahrlosung des gesamten öffentlichen und privaten Erziehungs- und Ausbildungsbereiches, Ausverkauf von Volkseigentum an wenige Wohlhabende. Man darf gespannt sein, was da noch und wann es zu einem offenem Bruch mit den "Werten" dieser Gesellschaft kommen wird). Daher wird weggesehen und klein beigegeben. Es ist von seinem Verlauf her genau die gleiche Geschichte. Trickreich, still und heimlich hat sich hier etwas eingenistet, das sein Unwesen treibt.

Und was ich vermute ist, daß es dieses Unwesen, genau wie zuvor mit anderen Flaschengeistern geschehen, bis zu seinem Ende treiben muß, damit dann auch dieser Geist sterben kann und somit zukünftige Generationen (daran immerhin zweifele ich nicht, daß es welche geben wird) nicht mehr verführen kann. In diesem Sinne kann es tatsächlich sein, daß in Anlehnung an das gescheiterte Stauffenberg-Attentat ein Entgegenstemmen gegen die heutige Lebensform (Konsum, Verschuldung, Entrechtung, Verblödung, Verkümmerung usw.) kontraproduktiv ist, wenngleich das keine Ausrede für Untätigkeit sein kann.

Die Menschheit, der Deutsche, muß am eigenen Leibe sehen, erfahren und erlernen, was tatsächlich passiert, wenn er sich die Maxime und den Sinn seines Lebens - hilflos darwinistisch legitimiert - auf Profit, Rendite, Wachstum, Output und Gewinnmaximierung beschränken läßt bzw. wenn er anderen diese Denkweisen aufzwingt, und alles andere ihn nicht mehr interessiert und für ihn unwichtig ist. Erst wenn anerkanntermaßen dieser Geist wie die Ungeister zuvor gescheitert ist, kann er den Schutt abtragen und sich dessen besinnen, was tief in ihm schlummert und schon so lange vernachlässigt ist: ein bescheidenes Leben in Würde, Achtung, Vertrauen und Gegenseitigkeit. Ein Leben so vielseitig, verwurzelt und friedlich, wie die Landschaft, in die es gebettet ist.

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"Denk ich an Deutschland in der Nacht...", das wird ja immer so gerne zitiert, wenn es darum geht, dieses schöne Land schlecht zu reden. Dabei handelt es sich hier um ein grandioses Mißverständnis, das sich schnell aufklärt, wenn man sich nur mal ein paar Minuten Zeit nimmt, das http://www.hhgonline.de/hheine.html auch mal ganz zu lesen. Deutschland, das wird es auch dann noch geben, wenn dieser ganze tagtägliche Irrsinn zu Ende ist.

Michael

Kommentare

10:46 28.01.2006
Hast Du eine Familie? Fühlst Du dich dieser Familie zugehörig? Hast Du etwas dafür getan, daß dies deine Familie ist? Mir ist schon klar, was Du mir sagen willst. Was ich selbst getan habe, das ist mir auch am nächsten. In mir selbst sind alle Antworten. Trotzdem heißt das für mich nicht, daß ich mich nicht auch etwas zugehörig fühlen kann, für das ich selbst unmittelbar erst einmal nichts getan habe. Damit will ich es belassen. Grüße, MI
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10:33 28.01.2006
Ich fühle mich mit Sicherheit keinen Stück Land zugehörig, dass von Grenzen eingeschränkt ist. Das ist doch vollkommen albern!
Ich fühle mich dem zugehörig, was ich für mich geschaffen hab und nicht dem was mir andere sagen. Und vor allem nicht einem eingegrenzten Stück Land.
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10:29 15.01.2006
Was ist denn so schlimm daran, sich mit etwas zu identifizieren oder sich ihm zugehörig zu fühlen? Wem oder was fühlst Du dich denn zugehörig, falls?
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21:23 14.01.2006
Ich hoffe nicht.
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10:28 31.12.2005
Vielleicht erhältst Du ja eines Tages eine Antwort auf deine Frage.
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16:15 28.12.2005
Ich frage mich nur ernsthaft, wie man sich einem abgegrenztem Raum zugehörig fühlen kann.
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15:24 13.12.2005
@zumallerletztenmal
Das wäre ja schade, wenn Du deinem Namen hier gerecht würdest. Sei es, wie es sei, alles Gute dir. MI
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unbekannt
12:03 13.12.2005
Danke, für dieses wertvolle Geschenk!

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17:09 12.12.2005
Hallo Starlet,
danke für deinen Kommentar. Mein Vater war immer wahnsinnig stolz auf alles, was er geleistet hat. Er hat sicher viel geleistet, aber dieser Stolz war furchtbar. Das wird irgendwann nur noch zu einer Wand, die keine Kritik mehr duldet. In diesem Sinne habe ich wohl von vornerein ein Problem mit dem Wort 'Stolz', ganz unabhängig ob nun eine eigene Leistung dahintersteht. Wobei letzteres sicher immer noch die bessere Variante ist.

Was ich glaube: man kann dieses Gefühl, stolz auf etwas zu sein, nicht erzwingen (genauso wenig wie man sagen kann: 'Du bist Deutschland', das war ja wirklich unsäglich). Es gibt ganz seltene Momente in meinem Leben, da empfinde ich so etwas wie Stolz, einen gesunden Stolz. Wenn man so etwas für sein Land auch empfinden kann, finde ich das nicht verkehrt. Aber das kommt vielleicht auch wirklich nur dann, wie Du schon sagst, wenn man selber einen Beitrag dazu geleistet hat bzw. leistet.
Grüße,
MI
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unbekannt
20:23 11.12.2005
hm er hört sich in meinen augen genauso falsch an wie in jeder anderen nation auch.... obwohl falsch der falsche ausdruck ist, ich find stolz ist einfach nur unpassend... denn warum sollte man auf etwas stolz sein in das man reingeboren wurde... solange man nicht selbst was zum ganzen beiträgt (und damit reicht in meinen augen nicht in diesem land zu leben) kann man auch nicht stolz sein... stolz sollte man sein für ne leistung, für irgendwas, das man selbst hervorgerufen hat, aber ncihts wofür man nichts tut, was einfach so ist und war.... genauso wenig wies sinnvoll ist auf sein aussehen oder sonstwas stolz zu sein, denn dafür ist man selbst ja nicht verantwortlich....

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20:21 11.12.2005
@lore

"und warum hört sich folgender satz so falsch an: ich bin stolz, deutsche zu sein?"

Vielleicht weil es nicht von Herzen kommt? Oder weil vielen im Grunde gar nicht klar ist, was es eigentlich wirklich (positives) bedeutet, Deutsche(r) zu sein? Grüße, M
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20:15 11.12.2005
@B.ianca

Danke für die Frage, die Antwort kam mir nicht gleich.

Wer ist B.ianca? Wer ist MI? Wer ist "Jeff"? Wer ist "ein Deutscher"? Wer ist ein Kind, das Du auf der Straße findest? Du kennst nicht seine Mutter, seinen Vater, seine Geschwister, seinen Namen. Also, wer oder was ist es?

Auf einer gewissen Ebene sind wir alle eins, es gibt da keinen Unterschied, da Individualität sich dann als Trugschluss herausstellt. Andererseits kann man nicht so tun, als wenn es objektiv nicht einen Unterschied geben würde: Du liest das hier, ich schreibe das hier. Außerdem bist Du ganz woanders.

Deutschland, das ist wenn man so möchte, ein willkürlich durch den Menschen auf einem großen Kontinent abgegrenzter Bereich, der auf den Namen Deutschland hört. Ein Deutscher ist für mich jemand, der die in dieser Region übliche Sprache schreiben, sprechen und verstehen kann (das muß nicht perfekt sein, wenngleich ich es andererseits betrüblich finde, wenn Leute, die es eigentlich können müßten, nicht in dazu in der Lage sind, speziell das Schreiben, gibt es ja Beispiele genug hier). Und der/die sich außerdem auf irgendeine Art und Weise diesem abgegrenzten Bereich zugehörig und ihm verbunden fühlt.

Grüße,
Michael
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19:45 11.12.2005
ja mmh, "deutscher geist", heine, der werteverfall: haben wir nicht längst mit allen werten gebrochen? ist dies nicht die oberste spielregel der ökonomie: das primat ist das kapital? in bezug auf das hitler attentat stimme ich dir voll und ganz zu. was mir nur nicht gefällt, ist die stereotypische zeichnung "des deutschen", da das individuelle drin verschwimmt. womit ich das aber ersetzen würde, wäre "die deutsche kultur", die entwicklung unserer sprache, unseres landes, und warum hört sich folgender satz so falsch an: ich bin stolz, deutsche zu sein?
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unbekannt
19:15 11.12.2005
Im übrigen hab ich deinen Text garnicht gelesen oder nur die ersten 2 Zeilen,das war mir dann doch etwas zu trocken.

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unbekannt
19:10 11.12.2005
Ja sorry das wir uns da nicht so vornehm ausdrücken,aber diese Tour ist mir dann doch etwas zu blöd.Ich hab auch ein Leben und das bezieht sich nicht gerade auf Duden und Börsennachrichten in der Zeitung.


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19:02 11.12.2005
Lieber Gerd-Lothar,

ich danke dir sehr für deinen Kommentar. Du bist der einzige, der wirklich auf den Text eingegangen ist. Ich habe mich schon etwas erschrocken, als da so viele Kommentare hereinkamen und erst später hineingesehen. Immerhin, "starlet" hat auch etwas beigesteuert, das war's dann aber auch schon. Nun stehe ich etwas ratlos vor diesem Wust.

Liebe Grüße,
Michael
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unbekannt
17:58 11.12.2005
Hmm,hab bis jetzt aber noch nicht gesehen das dich jemand unterstützt von deinen Favoriten.Also scheint ja etwas wahres dran zu sein mit meiner vermutung
Wunderst du dich garnicht das sonst niemand was schreibt?Also das sehe ich ja öfters das andere es so machen wenn jemand angegriffen wird,aber bei dir?keine Spur

Naja ich bin wech,vorerst:D
Und naja das mit deinem Führerschein...du hast zwar auf Geschenke verzichtet an Geburtstagen und zu Weihnachten,aber unter Sparen versteh ich was anderes.Also Geschenke hast du schon bekommen,Geld eben.
Ja ich weiss du arbeitest manchmal nebenbei auch,hab ich wohl verstanden.
Find ich ja auch super das du so bist.Hab nie behauptet das du nur schlechte Seiten hast.Und du hast recht ich kenne dich kein Stück,aber wenn man manche Sachen so liesst wäre ich da allerdings auch nicht scharf drauf.Und dazu muss ich niemanden kennen...


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12:23 11.12.2005
vergleiche mit anderen ländern halte ich für müßig, geht ja um hier. ich seh`das nun mal so, dass die armutsschere sich hier immer weiter öffnet (sprich die mittelschicht ist am schwinden) und die leute sich eben deswegen beklagen. zu recht. krankenversicherungen fallen nicht vom himmel, die muß man halt auch bezahlen. wenn man das nicht kann, fliegt man ganz schnell aud dem systhem hier raus. selbst wenn man krankenversichert ist heisst das noch lange nicht, dass man alle erforderlichen medikamente mal eben locker bezahlen kann. wir haben hier inzwischen ne menge leute die das eben nicht können.
frage an starlet: darf man nicht mißstände anprangern wenn man einen fernseher hat? wo setzt du denn die trennlinie von armut? ab wann "darf" man das?
und nochmal: diese vergleiche mit anderen bringen nichts. wirklich, das ist der blanke hohn, verdeutliche dir das mal. wenn in england dialysepatienten ab 80 jahre eben krepieren sollen weil`s nicht mehr bezahlt wird heisst das noch lange nicht, dass hier alles in ordnung wäre. und schon gar nicht auf dem besten wege dazu, eher das gegenteil. kuck dir mal die krankenkassenreform an, da siehste die tendenz ganz wunderbar. vom zahnersatz hab ich jetzt noch gar nicht angefangen . wenn man nicht hinkuckt bis das kind in den brunnen gefallen ist isses halt auch irgendwann mal zu spät.
jeder, der hier gegen die unzufriedenen wettert macht das aus ner privilegierten position heraus, das sollte doch wohl klar sein. könnt mich direkt in rage schreiben, lass ich jetzt aber
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unbekannt
11:30 11.12.2005
les richtig.... ich hab net geschrieben, dass alle deutschen ohne grund jammern.. klar jeder hat gründe, doch im vergleich zu anderen gehts uns eben verdammt gut, und klar jammern auch nicht alle, aber viele....
ich hab nicht in diesen ländern gelebt, aber ich kenne leute, die dort gelebt haben, meine tante hat fast 15 jahre lang in den usa gelebt und ist nach deutschland gezogen weil sie dort gar nichts hat. die familie ist außeinanderngerissen, mein älterer cousin musste dort bleiben, und sie wäre diesen schritt sicher nich gegangen, wenns andere möglichkeiten gegeben hätten... in so ner armut muss hier keiner leben....
und was kommt in meinen texten so rüber? dass mir alles in den arsch geschoben wird? du hast keinen einzigen text von mir gelesen, kommentare, uhhh, ein paar sätze sagen auch so viel über nen menschen aus... mir ist es mittlerweile egal was fürn eindruck du von mir hast.... ich bin überzeugt davon, dass keiner meiner favoriten die bei mir lesen, so nen eindruck von mir haben.... und um die leute gehts mir....
achja und ich hab meinen führerschein auch selbst finanziert, hab als kleines kind angefangen zu sparen, hab oft auf weihnachts- und geburtstagsgeschenke verzichtet nur um mir den finanzieren zu können... und jetzt hab ich ihn, darf mir aber kein auto von meinen eltern ausleihen, selbst wenn ich für den sprit selbst aufkommen würde.... klar viele bekommen das, aber neidische bin ich nicht auf die leute.... weil sichs irgendwie gut angefühle hat ihn komplett selbst finanziert zu haben....


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unbekannt
11:21 11.12.2005
Nein da muss ich dich enttäuschen,mir wurde auch nichts in den Arsch geschoben,aber vielleicht liegt es an deinen Texten das es so rüber kommt und naja...wie ich schon sagte...selber fällt einem das vielleicht nicht auf.

Meine Familie ist auch nicht Reich oder so,eher das Gegenteil.AB nem bestimmten Zeitpunkt musste man sich die Sachen die man für die Schule brauchte selber besorgen.Hab damals sogar noch Geld abgegeben wenn ich mal Ferienjobs gemacht habe.

An einen geschenkten Führerschein,den ja sehr viele einfach so bekommen ohne einen Grund oder ner bestandenen Prüfung war bei uns leider nicht zu denken.Geschweige den ein Auto mit Führerschein hinten dran.Meine Eltern sind zwar nicht arm,aber Reich keines wegs.Kommen gerade mal Monatlich über die Runden,aber natürlich ohne zu kaufen,die man vielleicht gerne mal hätte.

Vielleicht solltest dich mal besser ausdrücken und nicht immer mit deinen Antworten hintern Berg bleiben.Wenn du nur einen Teil schreibst,muss man sich das weitere halt denken was du noch Schreiben wolltest aber es nicht getan hast.
Im übrigen kannst du garnicht beurteilen wie es in anderen Ländern ausschaut,es sei denn du hast schon mal jeweils 3 oder 4 Jahre in verschiedenen verbracht,was ich eher bezweifle.
Im übrigen hast du auch vergessen das WIR in Deutschland Leben und es erstmal darum geht.Also interessiert es mich herzlich wenig obs in anderen Ländern Fernseher oder sonst was gratis gibt.
Amerika oder Frankreich oder wer auch immer gehts auch nicht sehr schlecht nur weil manche vielleicht keinen Fernseher haben.Da gibts genauso Leute wie hier die sich trotzdem aufregen weil sie denken das sie viel zu wenig haben,obwohl deren Konto nie leer werden wird.

Überall gibts reich oder arm,und vielleicht kommt es dir nur so vor das hier mehr rumgejammert wird als woanders.Und wenn es so ist...ist es berechtigt.Mich interessieren keine anderen Länder wenn ich nicht mal in meinem eigenen zufrieden bin.

Ausserdem hab ich dir keinen vorwürf gemacht das du noch zuhause lebst,bist ja schliesslich noch jung.Aber wenn man nicht weiss wie es ist wenn man allein wohnt,hat man keinen Grund zu schreiben das alle Deutschen ohne Grund rumjammern.Ein Dach haste ja noch übern Kopf



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unbekannt
10:00 11.12.2005
so zum einen lass ich mir hier keine kommentare verbieten nur weil ich noch nicht allein leben....
und zum anderen hab ich hier sicher nicht den vergleich afrika gemeint... ich hab westliche länder gemeint, industrieländer wie amerika, frankreich, großbritannien.... gehört in diesen ländern der fernseher zu den grundbedürfnissen? nein gehört er nicht.... ist man in amerika vor arbeitslosigkeit und krankheit abgesichert? nein.... wir haben alles, wir sind vor allem abgesichert, aber sind doch die größten im motzen....
und nein jeff ich krieg nicht alles, meine familie hatte noch nie wirklich viel geld.... ich muss mein leben selbst finanzieren, muss alles was ich brauche selbst finanzieren, und wenn mir der teil vom kindergeld nicht reicht, muss ich eben jobben gehen.... klar lebe ich vielleicht noch daheim, aber das heißt noch lange nicht, dass mir deshalb alles in den arsch geschoben wird, vielleicht war das bei dir früher so, bei uns war das finanziell nie möglich....


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unbekannt
09:54 11.12.2005
Lieber Michael,

ich habe in letzter Zeit nichts so Anrührendes gelesen wie diesen wunderbaren Eintrag. Man merkt beim Lesen zwischen den Zeilen, mit wieviel Liebe das empfunden und geschrieben ist.

[Einschub: Da schreibst Du über die Deutschen, und dann muß man darunter, wie als Beweis, mal wieder mitansehen, wie es schon dazu gekommen ist, daß sie sogar ihrer eigenen Sprache inzwischen nicht mehr mächtig sind. Das ist auch schon schlimm und traurig genug.]

Was mir aufgefallen ist beim Betrachten der Menschen hier im Land, ist das Zunehmen äußerer Aggression. Ich verdamme diese Aggression nicht, sondern ich sehe da eine Vitalkraft auf falsche Weise am Werk. Deutsche haben durchaus Kraft, sind nicht immer nur leise und bescheiden und ruhig; die Frage ist dann aber: was machen sie damit? Ich habe schon vor ca. 20 Jahren das Fehlen von echten Visionen beobachtet und bedauert. Was jetzt an Aggressivität und Rücksichtslosigkeit zu beobachten ist (ebenfalls eine Parallele zu '33), sehe ich als Ratlosigkeit, mit dieser Kraft konstruktiv und sinnvoll umzugehen. Sodaß sich diese Kraft gegen einen selbst wendet bzw. gegen andere, auf die sie dann als Ablehnung, Konkurrenzdenken, Wut, Haß usw. projiziert wird (die, die nicht arbeiten "wollen" und deshalb arbeitslos sind; die, die nicht mitmachen "wollen" bei Profitmaximierung und "Reformen", bei der Anpassung an die angeblichen Sachzwänge der internationalen Konkurrenz ("Globalisierung")).

Der deutsche Geist hatte eben immer diese Labilität zwischen Dumpfheit und Inspiration. Und der eigentliche Knackpunkt ist das heutige Defizit an Inspiration. Deutsche finden nichts mehr, wofür sie sich einsetzen können (und das täten sie gerne, mit all den Qualitäten, die Du so schön beschriben hast). Und sie haben sich selbst dieser Möglichkeit beraubt, weil sie hauptsächlich (v.a. seit Schröder und dem Zeitgeist der "kritischen Generation") in Kategorien der Selbstbeschränkung, des Verzichts und der Verleugnung denken. Der Geist wendet sich gegen sich selbst, anstatt Werte zu schaffen, Kultur zu befruchten, zwischenmenschlich nach außen und aufeinander zu zu gehen. Angst = Enge (ich glaube, da kommt das Wort her). Wer sich selbst beengt, hat Angst, aber diese Angst ist nicht Tatsache und auch nicht durch Fakten begründet, sondern selbstverursacht.

Das ist alles sehr schade. Und das Bedauerlichste ist: Auch das "Lernen aus der Geschichte" (keine Kriege, keinen Rechtsextremismus mehr) findet hier nicht wirklich statt. Es findet nur an der Fassade statt, indem die diskreditierten Werte und Parolen nun gemieden werden - aber zugleich werden neue Formen davon geschaffen, und auf die fällt die Masse nun wieder genau so stumpf und blind herein.

Gruß
GL


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unbekannt
01:26 11.12.2005
Naja der angenehme Grund ist,ich muss @ Starlet nicht lesen,und der unangenehme...muss eine Woche auswärts Arbeiten.Naja gute Nacht

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01:20 11.12.2005
weiss man nun nicht o`b das nen angenehmen oder unangenehmen grund hat, hab ne gute woche, wie auch immer !
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unbekannt
01:09 11.12.2005
Ab Morgen Abend natürlich ne Woche :D

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unbekannt
00:51 11.12.2005
Ich weiss selber das es vielleicht manchmal unfair ist was ich schreibe,aber wenn ich soclhe Artikel von @ Starlet lese,dann kommts mir schon fast hoch.

Stimmt Leid mit noch grösserem Leid zu vergleichen ist schwachsinnig,da hast du recht,aber da ist sie ja gross drinne.Wenn es irgendwas schlechtes gibt...sie findet was schlechteres ,egal obs was mit der Sache zu tun hat oder nicht.Hauptsache erstmal was Schreiben egal obs sie recht hat oder nicht,und den quark dann auch noch vertreten den sie manchmal schreibt...und das nur um recht zu behalten.

Ausserdem sag ichs nochmal,du kommst hochnäsig rüber mit deinen ständigen....Ich sehe das anders,oder ich hab da aber ne andere Meinung,oder das ist falsch.Du bist hier nicht die alles wisserin.Schreib deinen krams,aber lass dieses beschissene vergleichen und das du das anders siehst musst du nicht extra noch betonen.

Naja bin erstmal für ne Woche weg.
Und der Gretel einen schönen Abend


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23:48 10.12.2005
lol ich werd noch zum jeff-fan volle zustimmung. was bei solchen diskussionen immer gern vergessehn wird: es ist ein absolut schwachsinniges argument leid mit noch größerem leid aufwiegen zu wollen, da findet sich nämlich immer was. wir leben hier nicht in afrika und wenn sich ne familie nix aber auch gar nix leisten kann will ich mal nicht wissen wie deren kinder in der schule gemobbt werden usw. denkt aber keiner dran, denen gehts ja gut solange was zu essen da ist *tz* wenn man so denkt dürfte man auf kein einziges tagebuch hier in mitfühlender weise eingehen weil gibt ja immer welche denen es schlechter geht. die haben depris und nichts zu essen. geiles argument
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unbekannt
22:22 10.12.2005
Sowas schreibt ja auch nur jemand,der mit beiden beinen noch nicht im richtigen Leben steht und noch zuhause wohnt und noch kein eigenes Geld verdient
Der alles bekommt,und vielleicht als dank eine kleinigkeit im Haushalt hilft.

Also das ist für mich sehr unrealistisch das du hier mitreden und beurteilen kannst, wem es gut geht und wem schlecht.
Erstmal selber im eigenen Leben stehen und es auch erlebt haben,und dann kann man seinen Senf dazu geben.
Klar es jammern alle rum,aber zu Recht wie ich finde.
Klar geht es anderen Ländern viel schlechter aber das hat uns nicht wirklich zu interessieren,weil sie nicht viel besser wären wenn sie an unserer Stelle wären.Bei manchen Ländern wär ich mir nicht mal sicher ob sie (wie Deutschland)auch Spendengelder zusammenkratzen würden um anderen zu helfen.
Wie es manchen in Deutschland geht ist den meisten scheiss egal,hauptsache wir sehen gut für die anderen aus und präsentieren uns,aber die kleinen Familien denen es wirklich schlecht geht in Deutschland,die interessieren niemanden.Die haben ihre Nummer beim Arbeitsamt oder Sozialamt und werden schliesslich noch als Abfall abgestempelt.Leute die auf der Straße leben interessiert auch keinen,und am liebsten würde man sie in einen Raum sperren und nie mehr rauslassen damit sie nicht mehr frei rumlaufen.Damit man nicht unbedingt sehen muss wie es in Deutschland aussieht.

Klar geht es vielen sehr gut die sich trotzdem noch beklagen weil sie immer mehr haben wollen,oder wie auch immer.Aber die jenigen die sich hier noch beklagen,die *Unterstufe*beklagen sich zu recht und es ist auch ihr gutes recht.Manche Gelder werden einfach so weggeschleudert für andere *gute zwecke*aber die wichtigen Personen um die es eigentlich erstmal gehen sollte werden ignoriert und mit ner Nummer versehen.


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unbekannt
20:44 10.12.2005
hm klingt sehr positiv dieser eintrag... dem stimm ich nicht unbedingt zu.... die deutschen sind in meinen augen auch ein volk, das ständig jammert, an allem was auszusetzen hat... dem es eigentlich viel zu gut geht, aber sich trotzdem immer benachteiligt und schlecht behandelt fühlt, obwohl man hier so hohe ansprüche hat und die auch leben kann... in welchem anderen land gilt schon ein fernseher als selbstverständlich? und in welchem lang kriegt man sogar vom staat n fernseher zur verfügung gestellt...
außerdem sind die meisten menschen hier nur auf den eigenen vorteil aus... man tut nur dann was, wenn es einem selbst was bringt, man will immer das tollste, das beste, das billigste... aber dass dadurch alles irgendwann den bach runtergeht interessiert nur die wenigsten.... es gibt auch genug negativen seiten, die sollte man auch sehen.... obwohl sicher nicht alles schlecht ist, und nicht so schlecht ist wie alles hingestellt wird....


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20:37 10.12.2005
Du schreibst von "dem Deutschen". Wer oder was ist den für dich ein "Deutscher"?
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MI Offline

Mitglied seit: 02.04.2005
DE mehr...
Wirklich beenden?
Ja | Nein

2005-12-10 20:34