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Tagebuch MI
2006-02-13 12:18
Über Ärger und den Umgang mit ihm (I)

Ich habe in den vergangenen Wochen an einem Einführungsvortrag für unser Schülerlabor gearbeitet, der auch gleichzeitig als ein Einführungsvortrag für Besuchergruppen für das ganze Institut fungieren kann. Ich habe mir da viel Mühe gegeben. Es war eine Kombination aus inhaltlicher und gestalterischer Arbeit, etwas, das mir liegt. Mit dem jetzigen Stadium bin ich schon sehr zufrieden, und ich wollte den Vortrag heute in der Schülerlabor-Besprechungsrunde vorstellen.

In der letzen Zeit waren diese Runden sehr dominiert von Themen, die mehr im Außen als im Innen des Schülerlabors liegen. Zum Beispiel spielte das Thema "Die lange Nacht der Wissenschaften" immer wieder die Hauptrolle. Für meinen Geschmack nimmt dieses Thema völlig zu Unrecht einen großen Raum ein, da das Schülerlabor mit sich selbst eigentlich noch genug zu tun hat, als daß es sich nun ausnehmend darum kümmern könnte, wie hier für einen einzigen Tag junge Besuchergruppen wissenschaftlich betreut werden können. Wir bekommen mehrmals die Woche junge Besuchergruppen (Schulklassen, Praktikanten), und das Programm, das wir dafür bisher erarbeitet haben, bedarf dringend der Überarbeitung. Ich habe das auch schon zur Sprache gebracht.

Daher habe ich also meine Energien in diesen Einführungsvortrag gelenkt. Immer wieder kamen Anfragen von Schülern, daß sie mehr über die Forschung hier am Institut erfahren möchten. Ich habe viele dieser Dinge in die neue Version einfließen lassen. Und heute, wie erwähnt, wollte ich die aktuelle Version vorstellen. Nicht zuletzt um auch einmal dem für mich mittlerweile hysterisch anmutenden Vorbereitungsaufwand für die "Lange Nacht", den ich nicht nachvollziehen kann, etwas entgegenzustellen.

Ich habe per Email angekündigt, heute diesen Vortrag in der Runde vorzustellen. Die Antwort der Kollegin war:

Guten Morgen, gerne. Heute 13:00. M. muss heute unbedingt um 14:00 Uhr gehen. Und wir müssen im Punkt lange Nacht vorankommen. Bis dann schöne Grüße, K.

Dies ist einer der Momente, in denen ich am liebsten eine wütende Rückmail senden würde. Aber ich habe schon zu oft erlebt, daß ich solche Dinge besser mit mir selbst ausmache, weil alles andere doch nur unnötig Ärger bereitet und oftmals auch die Ursache für eine Verärgerung bei mir liegt.

Vielleicht hat einfach alles seine Zeit. Nur weiß ich nicht, ob den Ärger in sich reinfressen auf Dauer eine Lösung ist. Ist es im Grunde nicht. Aber gegen Wände anrennen ist es auch nicht.

Michael

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