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Tagebuch Meena
2009-02-02 20:37
Es zieht mich weg
Zu meiner unglaublichen Erleichterung muss ich feststellen, dass ich das erste Mal nach einer Flucht nach Hause komme, ohne sofort in Erinnerungen zu ersticken und zu weinen. Weiters bemerke ich, dass es mir nicht sehr gut geht, aber nicht wegen Spider.

Ich messe den Grad meines Fortschritts der Trauerüberwindung an einem Szenario: Was würde ich tun, wenn Spider mir sagen würde, dass er mich zurück will.
Nicht, weil ich denke, das würde irgendwann passieren. Es geht nur darum, dass ich so am besten ergründen kann, was ich eigentlich noch fühle.

Nach wie vor würde ich ihn zurücknehmen, denke ich. Weil ich einfach noch Gefühle für ihn habe.
Aber es ist kein inniger Wunsch von mir. Nicht einmal ein bisschen. Es ist lediglich, wenn er mich zufällig zurück haben wollte, würde ich dann halt doch noch nicht nein sagen können.

Es geht mir wirklich viel besser, seitdem er mir gesagt hat, dass er seine Meinung nicht mehr ändert. Natürlich gibt es Momente, wo ich ihn noch vermisse und Erinnerungen weh tun... aber langsam dringen endlich die Gedanken durch, die der Realität entsprechen.
Wir haben irgendwie nicht zusammen gepasst. Ich habe seinen Körper eigentlich gar nicht so toll gefunden. Er ist insgesamt gesehen ziemlich faul gewesen. Er war ein wenig egoistisch.
Allgemein haben die guten Dinge natürlich immer überwiegt, weil es da so viel gab, das mir gefallen hat... aber das fällt nicht in die Kategorie Gedanken, die ich mir beim "über ihn Hinwegkommen" machen will. Es ist mal wichtig, das alles nüchtern zu betrachten...

Naja, über das habe ich mir viele Gedanken gemacht, und ich habe ehrlich gesagt fast jede Nacht von Spider geträumt... aber im Prinzip war er in meinen Tagesabläufen fast nicht präsent. Ich habe kaum nennenswerte Gedanken an ihn verschwendet. Ich kann sogar wieder Musik hören, ohne dabei sofort total traurig zu werden. Bei wichtigen Songs, die mich an ihn erinnern, werde ich zwar etwas melancholisch, aber selbst das verkrafte ich. Langsam muss ich Dinge, die ich mit ihm verbinde, nicht mehr verdrängen oder ausschließen. Das ist gut. Es geht voran mit mir.
Und ich erwische mich manchmal bei dem Gedanken, gerade recht glücklisch zu sein. Es ist nichts im Vergleich zu dem Gefühl, das ich mit Spider hatte, und ich betrüge mich auch selbst damit, weil ich nicht glücklich bin. Aber ich merke, dass ich offenbar ein Mensch bin, der um jeden Preis glücklich sein will, und sich deshalb anstrengt und weiterleben will. Ich liebe mein Leben, und ich werde weiter stark sein, um es wieder voll genießen zu können.

Sorgen macht mir eben das mit der Arbeit. Jetzt, wo ich Spider hier nicht mehr habe, zieht es mich wieder weg von zu Hause - weil da meine Freunde sind. Deshalb ist es nicht leicht, Motivation für die Arbeitssuche aufzutreiben, die mich ja nur davon abhält, wegzufahren. Meine Eltern nerven deshalb natürlich auch schon, dabei nehme ich eh alle Termine wahr, nur möchte ich nicht länger als nötig hier alleine rumhängen.
Jetzt bin ich nicht sicher, was ich machen soll. Natürlich brauche ich Arbeit, aber muss es sofort sein? Und muss es unbedingt hier sein?

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2009-02-02 20:37