Anne Frank - die letzten sieben Monate


Ich wollte dieses Buch lesen, seit ich "Anne Frank - Tagebuch" gelesen habe - und das ist mindestens ein Dutzend Jahre her...

Nach dem Buch "Der Vorleser" war dieses Buch keine schlechte Nachfolge, im Gegenteil.
Wo im Buch von Hanna, der Aufseherin eines KZ-Lagers, erzählt wird, erzählen hier die KZ-Insassinnen selbst, und zwar real das, was sie erlebt und empfunden haben.

Hier wird diesmal nichts zitiert.
Zu schockierend sind die Berichte jener Frauen, die mehr "Glück" hatten, als Anne Frank...
Dass sie bis ans Ende ihres Lebens traumatisiert sind, ist nur zu verständlich.
Ihr Hass auf alle Deutschen ebenso.
Dennoch machte es mich zwischendurch traurig zu wissen, dass wir, die "Erben", fast den gleichen Hass ernten und kaum die Chance erhalten, diesen Menschen zu zeigen, dass wir "anders" sind, es besser machen...

Doch kann man anders sein?
Was ist da überhaupt passiert, wie konnte das passieren???
Auf welcher Seite wären wir gewesen? Was hätten wir getan?

Ich denke dabei oft an "Die Welle" und an "Das Experiment"...

Wo wir keine Moral mehr kennen, sind wir auch nicht mehr als ein Tier.
(Und das Tier steckt seit der Geburt in uns... Ist nur die Frage, ob wir jemals in der Lage sein werden, es unter Kontrolle zu kriegen?!)

Ein Thema, über das man endlos diskutieren und nachdenken kann...

Ich mag dieses Buch sehr empfehlen!