immer noch nicht fit
guten Morgen

sorry das ich paar Tage nicht hier war. Es geht mir nicht gut. Es ging mir sehr schlecht und ich bin immer noch nicht fit. Ist ja schlimm mein TB in der letzten Zeit, ich bin nur noch am jammern.

Sonntagfrüh um 5 ging es los. DIe Migräneattacke schlug unbarmherzig zu. So eine starke hatte ich schon lange nimmer. DIe Kopfschmerzen waren ca 9-10, wobei die Schmerzwellen dann mühelos eine 12 erreichten. Ich weiss die Schmerzskala geht nur bis 10 und damals in der Neurologie hab ich die Schmerzen auf ca 8 eingestuft und die Wellen auf 10, aber diesmal war es nur noch entsetzlich. Dazu kam das es gleich mit der Übelkeit begann. Ab 5 Uhr in der Früh Sonntagmorgen hing ich nur über dem Eimer. Es hörte einfach nicht auf, Schmerzen, Erbrechen, ins Bett zurückfallen.

Irgendwann erhielt ich von Traummann eine SMS. Ich war viel zu schwach um sie zu lesen oder zu beantworten. Nachmittags rief er an, ich brummte nur was rein. Irgendwann stotterte ich was das wie "Migräne" klang. Er war total besorgt. Oh je er könne nicht bei mir sein. Ich solle mir vorstellen er sei da, er würde mich halten. Ich sei ganz fest in seinen Armen vielleicht helfe das bisserl. Sorry ich kann nicht reden, nicht denken, sei nicht böse, ich möchte auflegen. Ich war einfach nur fertig. Aber der Gedanke das er ganz fest an mich denkt hat mich schon getröstet.

Der Anfall hörte einfach nicht auf. Ich hatte schon Sonntagvormittag beim Dienst angerufen. Mir war klar das ich in diesem Zustand Montagmorgen keine Frühschicht antreten kann. Damit Stationsleitung rechtzeitig Plan ändern kann. Die Nacht verlief genauso schlimm wie der Tag. Irgendwann ist der Körper leer. Jedes Übergeben ist eine Qual, die Rippen schmerzen, aber meine innere Uhr lief unerbittlich weiter und die sagt in genauen Abständen wann das Erbrechen erfolgt, ist kein Witz, nach mir kann man fast die Uhr stellen, so regelmässig sind die Abstände. Diesesmal waren sie 30 Minuten ich hatte auch schon 15 Min. Allerdings war es bei diesem kurzen Abstand meistens abends oder in der Nacht dann besser.

Mutti kam mehrmals total besorgt hoch, kann ich dir helfen? Tee? Zwieback? Nein lass, danke. Traummann rief abends nochmals an, geht es besser? Nein es geht nicht besser, das gibt einen 72 Stundenanfall, das spür ich. Versuch zu schlafen, ich bin bei dir.

Irgendwie hab ich die Nacht überstanden, gegen 6 Uhr Montagmorgen wurde es schlimmer. Die Migräne wechselte von links auf die rechte Seite, was ja normal ist, also das sie nach 24 stunden wechselt, jedenfalls bei mir. Dadruch aber veränderte sich der Brechrythmus und ich hing wirklich bis gegen 8 Uhr im 5 Minuten Abstand über dem Eimer. Ich hab nur noch geheult. Ja ich weiß ich bin ein Jammerlappen, aber es war so schlimm. Dann habe ich mich aufgerafft und beim Arzt angerufen. 9.45 h einen Termin erhalten. Ich hab dann tatsächlich eine stunde unruhig geschlafen und bin dann zum Doc. Das Wartezimmer habe ich kaum betreten da musste ich schon das WC aufsuchen. Danach durfte ich dann sofort in ein Behandlungszimmer. Sorry er darf nicht mehr spritzen, sei von der Kasse gestrichen. Er kann mir eine Infusion anbieten, ja bitte. Ausserdem hat er mir ein Probepäckchen mit 2 Imigrantabletten in die Hand gedrückt, hätte er für mich gehortet, oh danke. Dann noch eine Flasche Novalgintropfen aufgeschrieben und Krankmeldung bis einschliesslich Mittwoch.

Um allen Fragen vorwegzukommen, nein ich habe die Bauchkrämpfe nicht erwähnt.

Dann in die Apotheke und meine Spritzen bestellt. Apotheker lässt sie mir abends heimbringen, oh ja danke. Ausserdem gebe es inzwischen ein freiverkäufliches Triptan, vielleicht nicht ganz so stark wie Imigran, aber wenn ich es gleich bei Anfallbeginn einnähme, wäre es vielleicht doch wirksam. Na ja was solls. Knapp 80 € die Spritzen, 5 € Rezeptgebühr für das Novalgin, da kommt es auf die 9.72€ für das neue Medikament, sind immerhin 2 Tabletten auch nimmer an. So marami jetzt bist wirklich restlos pleite. Diesen Monat hast nur Geld ausgegeben *seufz*.

Da ich schrecklichen Hunger verspürte und gleich neben der Apotheke eine Bäckerei ist, hab ich mir 2 Brötchen geholt und für Mutti 2 Brezlen mitgenommen. Zuhaus hab ich dann zuerst mal wieder das WC aufgesucht und gedacht so jetzt geht es dir gut, Mineralwasser und die Imigrantablette. Äh ja am Wohnzimmertisch genommen, an der Schlafzimmertür wieder im Eimer gewesen. Ich war noch nicht mal in meinem Schlafzimmer drin. Also wieder ins Bett. Dann hab ich wie tot fast 3 Stunden geschlafen. Anschliessend wieder Mineralwasser und auf dem Wecken rumgekaut. Er hat mir zwar nicht geschmeckt, aber er blieb in mir. Ich habe ein gutes Drittel des Brötchens geschafft. Dann mich auf die Coach gelegt. Bestimmt eine Stunde gedöst. Wieder der Griff zum Eimer, danach wieder auf dem Brötchern gekaut und wieder Mineralwasser. Mutti kam hoch, magst du Hühnerbrühe? Soll ich dir ein Ei kochen? Später. Die neue Tablette probiert und wieder ins Bett gekrochen. Wieder eine Weile gedöst, dann fühlte ich mich besser. Die Übelkeit war weg, die Kopfschmerzen bisserl weniger. Grosse Lust auf Kaffee. Also die Senseomaschine angeworfen und eine Tasse Kaffee gebrüht. Sie schmeckte zwar nicht gut, aber sie blieb. Es war inzwischen so 17 Uhr. DIe Kopfschmerzen liessen tatsächlich nach. Als gegen 18.30 die Angestellte aus der Apotheke die Spritzen brachte, hab ich sie weggelegt, gespart für einen anderen Anfall. Es ging mir ja besser.

Später hat dann Traummann total besorgt angerufen. Es geht mir besser, geniess deinen Urlaub. Das schlimmse hab ich überstanden. Ich bin dann sogar runter zu Mutti und hab bisserl mit ihr gequatscht. Gegen 20 Uhr war ich aber wieder so erschöpft und ko das ich ins Bett bin.

Die Nacht war unruhig. Kein Tiefschlaf. Ständig wirre Gedanken die ich nicht steuern konnte, ständig irgendwelche Bilder, kein erholsamer Schlaf. Dauernd wieder aufgeschreckt und wieder heftigere Kopfschmerzen.

Gegen 8 total unausgeschlafen aus dem Bett gekrochen. Mein Frühstück bestand aus Blutdrucktabletten, Schmerztabletten und 2 Tassen Kaffee.
Seid mir nicht böse, ich glaub ich leg mich wieder hin. Ich lese heute nachmittag oder abend bei euch. Sobald es mir wieder besser geht. Ich wollte mich nur melden, aber es strengt mich so an.