verwirrt
Es ist so viel passiert, dass ich kaum mitkomme, immer nur mittitsche, was den Nachteil hat, dass heute gar nichts mehr geht. Plötzlich ist alles weg, die ganze Wut, die ganzen komischen Fluchtgedanken, auch die Träume, was mich an manchen Tagen hoch gehalten hat (und ja, ich weiß, das muss echt verzweifelt klingen...). Heute ist einfach nur die Traurigkeit da und ich fühle mich wie der schlechteste Mensch der Welt, auch wenn der nicht-theatralische Teil in mir sagt, dass das natürlich nicht stimmt. Trotzdem - kaum ist die Ruhe da, kaum ist mal ein Tag vorhanden, an dem ich nicht 1.000 Sachen auf einmal mache, sehe ich so viele Dinge, die ich falsch gemacht habe. Ich komme mir selbst gerade so falsch vor.
Um mich herum haben die Leute schon längst ihren Platz in der Welt gefunden. Ich titsche immer noch hin und her und langsam finde ich das selbst nicht mehr feierlich, auch wenn die Idealistin in mir trotzig behauptet, dass es irgendwo und irgendwann einfach mal klappen wird, dass dieser Zustand nicht ewig andauern kann, dass es richtig ist, seinen eigenen moralischen Prinzipien treu zu bleiben.
Gestern meinte ein Mensch, den ich irgendwann besser kannte als jetzt, dass es gar nicht darauf ankäme, in welchen Umständen man sich gerade befindet - wenn man an etwas glaubt, dann muss man auch imstande sein, das in noch so schlechten Zeiten in seinem Handeln zu realisieren. Das fällt mir verdammt schwer. Ein paar Tage klappt das vielleicht, aber dann werde ich schwach.