Willkommen auf Tagtt!
Thursday, 28. March 2024
Tagebücher » Malaika » News, Bilder, Videos - Online
Tagebuch Malaika
2006-12-16 16:55
Aufwachen und dran bleiben
Wenn Tag- und Nachtwelt bloß nicht so auseinanderklaffen würden. Nicht, dass ich jetzt erst aufgestanden wär - eher ganz allgemein, Vernunft vs. Leidenschaft. Pflichten vs. Spaß haben.

Komme mir blöd vor. Die ganze Zeit über in den letzten Wochen hatte ich das Gefühl, dass alles vorbei ist und irgendwie war ich innerlich auch schon "ausgerichtet" und hab dann das bekommen, was ich wollte: Bestätigung. Aber das war es dann auch wieder nicht. Es hat mich total angewidert, wie Männer so sind auf schnellen Fang. Da ist mir endlich aufgegangen, dass das so das Letzte ist, was ich will. Das hat doch überhaupt nichts mehr mit der Person zu tun.
Nach der Party war ich total fertig. Obwohl es so kalt war, bin ich noch herumgelaufen, um endlich wieder nüchtern zu werden. Klar im Kopf. An Männergrüppchen vorbei. Echt ironisch, genau davor wollte ich fliehen und plötzlich sind sie überall. Ekelhaft, das ganze Rumgeprolle. Noch die ganzen Gesprächsfetzen im Kopf von der Party.

Im Moment will ich eigentlich nur noch meine Ruhe haben, nicht mehr in die Uni müssen, einfach zu Hause sein und schreiben, lesen. Endlich mal wieder lesen, hab ich viel zu lange nicht gemacht. Nicht immer auf diesen Hektiktrip einsteigen. Das macht mich auf Dauer irre. Ich halte das gar nicht aus.

Vielleicht oder wahrscheinlich ist es auch das Scheißgefühl, dass ich etwas studiere, womit ich mich insgesamt immer unwohler fühle. Die Sache an sich macht mir Spaß, da gehe ich auf - aber die Leute sind so anders, das ist alles so hintenrum. Ich frag mich echt, ob ich das aushalten kann, später im Beruf oder ob da auch mal andere, normale Menschen anzutreffen sind. Das muss eigentlich drin sein.

Komisch. Die Menschen, zu denen ich gerade Nähe suche, blocken total ab. Jeder schleppt so sein Ding mit sich herum und flippt eben auf seine Art aus. Irgendwie traurig. Früher haben wir oft zusammen einfach nur Friends geguckt oder irgendwas anderes. Ertappe mich selbst dabei, wie ich etwas sehnsüchtig zurückblicke in die Zeit, als alles noch unbeschwerter war - obwohl ich mir sicher bin, dass das der Trick an der Erinnerung ist. Man malt sich alles schöner, als es wirklich war.

Ja, irgendwie fühle ich mich gerade mehr connected zu mir selbst. Das tut irgendwie weh, aber es fühlt sich auch gut an. Als ob die ganze Zeit ein dicker Wattebausch um mich herum war und alles ein Brei wurde - eigene Gefühle, eigene Erlebnisse, die Gefühle und Erlebnisse von anderen.

Ich hab mich dazu entschieden, alleine loszufliegen. Die Angst ist weg. Wenn alles um mich herum zusammenbricht, dann wird es halt Zeit, mal richtige Schritte zu machen.

Tags

leben 

Kommentare

Noch keine Kommentare!
Kommentieren


Nur für registrierte User.

Malaika Offline

Mitglied seit: 11.05.2004
DE mehr...
Wirklich beenden?
Ja | Nein

2006-12-16 16:55