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Tagebuch maha
2007-08-18 17:21
Grenzen
Eigene Grenzen sind dazu da, sich selbst zu schützen... anderen damit zu zeigen, bis wohin sie gehen können, ohne dem Gegenüber dabei weh zu tun. Grenzen sind überall. Unsere Haut ist auch eine Grenze, unsere Stimme, unsere Mimik, Gestik, Ausstrahlung und Kleidung... Wir sind umgeben von 1000 Grenzen.

Im Grunde genommen hat sich unsere Gesellschaft eingemauert. Jeder mauert sich ein und alle reden nur noch durch dicke Wände.

Die meisten von uns wissen, wie weit sie gehen können und wie viel sie vertragen... Die meisten wissen, was ihnen gut tut – oder nicht... Die meisten wissen auch, dass sie ihre eigenen Grenzen respektieren, akzeptieren und schützen müssen... Die meisten wissen das alles. Aber es gibt Ausnahmen. Es gibt durchaus Menschen, die das alles nicht fühlen oder wahrnehmen können. Es gibt Menschen, denen ihre eigenen Grenzen und die der Anderen immer wieder zum Verhängnis werden. Ich bin so ein Mensch... Ich weiß nichts über meine Grenzen und ich kann auch nur vage die der anderen erahnen. So wird jeder Tag für mich zu einem Leben auf der Grenze. Ein Drahtseilakt ohne Schutz und doppelten Boden.

Dabei ist es mir eigentlich noch wichtiger, die Grenzen meiner Mitmenschen zu erahnen... Meine sind mir dabei relativ egal – weil ich meistens das Gefühl habe, sowieso keine zu haben. Doch durch meine „freie“ Art gibt es oft Momente in meinem Leben, in denen ich mir am nächsten stehende Personen, sehr weh getan habe. Ich mache das nicht mit Absicht, um sie zu ärgern oder zu provozieren... Ich kann mir einfach nur schwer vorstellen, dass alles – auch das individuelle Sein, begrenzt ist.

Alles erscheint mir unendlich weit, frei und trotzdem so beängstigend nah... So nah, dass ich einfach nur noch ungeschützt bin... Und alles stürzt ungebremst auf mich ein: Schmerz, Trauer, Angst, Wut und Hass aber auch Liebe, Mut und Freude. Ich erlebe all dies in seiner wahren, ungetrübten Erscheinung... Jedes mal so stark, als ob ICH in dieser Situation dieses Gefühl wäre, als ob ICH Trauer, Wut, Hass und Liebe bin... Eine Mitte oder einen Stop davor hab ich nicht. Das war schon immer so – seit ich denken kann, haben mich meine Gefühle all meine Kraft und Energie gekostet... Und manchmal, wenn ich mal wieder einen Gefühlsausbruch hatte, ist es, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Mein Herz pumpt wie wild Sauerstoff durch meinen Körper, ich schnappe nach Luft und bin gleichzeitig naßgeschwitzt, wie im Hochsommer...

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leben 

Kommentare

01:29 19.08.2007
Da gibt es nix mehr zu sagen, außer *zustimm*, sowohl zu dir als auch zu juliebs kommentar
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20:45 18.08.2007
Manchmal kommt es mir blöd vor, wenn ich zu Aussagen anderer Menschen die ganze Zeit sagen will 'Ja, das glaub' ich auch', 'Genau das denke ich auch immer', weil ich das Gefühl habe, die Leute glauben, man macht sich vielleicht gar keine eigenen Gedanken , aber es ist faszinierend, wenn andere Menschen eben genau die Dinge aussprechen, über die man selbst auch nachdenkt. Für mich ist das dann immer ein erleichterndes Gefühl, weil ich mir denke: 'Gott sei Dank, es gibt andere Menschen, die auch so fühlen'.
In diesem Sinn: Danke !
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2007-08-18 17:21