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Tagebuch maha
2007-08-22 15:48
Über mich, nicht mich und sowieso
Ich bin.... Bin ich...? und wenn, bin ich die, die ich zu sein scheine?

Diese Fragen stelle ich mir schon, seit ich denken kann. So richtig habe ich darauf bisher keine Antworten finden können... Auf die Frage wer ich bin, fällt mir nichts ein, nur Stichpunkte, langweilige Stichpunkte, die auf jeden zutreffen könnten, und die dazu da sind, einen Menschen zu beschreiben – wie zynisch.... als ob Stichpunkte einen Menschen definieren. Schlagwörter wie: leidenschaftlich, liebevoll, hilfsbereit, sensibel..... Das passt doch auf gut 90% der Weltbevölkerung zu..... Nein, das ist es nicht, womit ich meine Worte, in Hoffnung auf Definition, vergeuden will. Ich wünschte, ich könnte weit mehr sein als das. Ich wünschte, ich könnte Worte finden, mit denen ich mich Tag für Tag erlebe – und vor allem: womit mich andere erleben....

Immer wieder mache ich mir Gedanken, wie andere mich wohl beschreiben würden – wie ich bei anderen Menschen ankomme... Diese Gedanken scheinen mich zu verfolgen. Und so hab ich oft das Gefühl, mein Leben, mein Sein, in eine Rolle zu pressen. In eine Rolle, die ich nach Belieben, nach Situation, einfach ändern kann... So wie es mir und den Anderen gerade passen würde.... Leider kann ich mir auch da nie sicher sein. Somit habe ich immer wieder das Gefühl, den Anderen – und vor allem mir – etwas vorzumachen.... Jeden Moment rechne ich damit, erwischt zu werden. Es könnte immer passieren, dass mich jemand durchschaut – und ich stehe dann einfach da. Nackt – ohne Schutz, ohne Seele, ohne Hülle... Das ist die größte Angst, die ich habe.... Ich weiß aber auch, dass diese Angst völlig unbegründet ist – denn jemand sagte mir, dass niemand immer gleich sein kann. Das ist für mich nur sehr schwer vorstellbar – weil ich die Menschen in meiner Umgebung, immer als die Selben wieder erkenne.... sie sind immer gleich – egal, was passiert.

So verbringe ich meine Tage, Wochen und Jahre damit, nach Individualität zu suchen. Nach Individualität, wo auch nach 25 Jahren nichts in Sicht zu sein scheint..... Und somit stehe ich jeden Morgen auf und versuche mit jedem Tag, mich neu zu definieren...

Das alles mag jetzt vielleicht etwas negativ klingen – aber ich habe mich angepasst – an ein Leben, worüber ich denke, dass es nicht meins ist. Sondern eines einer Figur, die jeden Moment zerfallen könnte, die so oft zerfallen ist, aber von der meine Seele immer wieder die Scherben aufsammelt und zu einem neuen Sein zusammenfügt...

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2007-08-22 15:48