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Tagebuch mäuselchen
2004-09-09 18:52
Liebe Mama,
da wir wohl Beide nicht einander anrufen wollen, um nicht nachzugeben, versuche ich es mit einem Brief an Dich.

Zuerst muß ich Dir sagen, dass ich unsere Funkstille ziemlich daneben finde, da der Auslöser dazu, für mein Empfinden, nicht ok war. Irgendwie kindisch.

Seit einer Woche haben wir uns nun nicht mehr gehört und ich kann nicht sagen, dass mir das leicht fällt. Meine Gedanken kreisen immer wieder über das Geschehene. Vielleicht geht es Dir ja auch so.

Ihr wart in Eurem verdienten Urlaub und wir haben zwischendurch mal telefoniert... am Sonntag wärt ihr wieder zu Hause. Als ich dann bis am Nachmittag nichts von Euch hörte, fing ich an, mir Sorgen zu machen. Ich versuchte immer wieder bei Euch zu Hause und auch auf Handy. Leider ohne Erfolg! Als der Abend anbrach, bekam ich regelrechte Schauergeschichten in meinen Kopf. Doch ich versuchte weiter. Plötzlich gegen 20.30 Uhr fiel mir ein, dass ihr vielleicht bei M + R seit und rief dort an. M. meldete sich und sagte mir, dass ihr seit mittags bei ihnen gewesen seit und gerade wieder zu euch rüber. Eine tierische Wut überkam mich, da ich es recht unverschämt fand sich nicht zu melden. Papa erwischte ich dann am Telefon; doch leider nur sehr lallend. Ob Du noch wach warst... keine Ahnung.

3 Tage danach, als ich immer noch nichts von Euch hörte, meldete ich mich wieder bei Euch. Du gingst ans Telefon und ich merkte schon an Deiner Begrüßung, dass Dir was quer hing. Du teiltest mir mit, dass ihr Euch über mich geärgert hättet. Wieder hätte ich nicht den Garten in Eurem Urlaub sauber gemacht. Deswegen hättet Ihr auch nicht für nötig gehalten Euch zurück zu melden. Ich dachte ich höre nicht recht. Meinst Du, das Du damit richtig handelst oder ist es einfach nur eine Trotzreaktion? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ich hätte verstanden, wenn ihr Euch zurück gemeldet hättet und hättet mir da den "Kopf" gewaschen, aber nicht so. Zumal ich mich ein wenig wundere, dass Ihr Euch überhaupt darüber aufregt. Ihr sagt doch selber, dass ich es mal wieder nicht getan hätte. Ausserdem finde ich schon, dass man darüber im Vorfeld hätte sprechen können. Doch ich glaube da bin ich genau am Punkt angekommen, denn Du setzt voraus, wie ich mich zu verhalten habe. Und da ist genau der feine Unterschied zwischen uns Beiden.

Ich schildere Dir nun meine eigenen Empfindungen. Ich weiß nicht ob ich damit richtig liege...
Ich wünsche mir sehr, dass Du mich so akzeptieren könntest, wie ich bin. Ich bin nicht die Tochter, die Du Dir erträumt hast. Ganz tief im Inneren denke ich mal weißt Du das auch. Du hattest, wie Du selber erzählst hast, ein Bombenverhältnis zu Deiner Mutter. Du hättest alles für sie getan, wärst sogar an ihrer Stelle gestorben, wenn das machbar gewesen wäre. Und dieses Verhältnis hast Du Dir, so vermute ich mal, schon immer auch mit mir gewünscht.

Nur, liebe Mama, ich bin nicht Du. Ich bin ein eigenständiger Mensch und möchte auch als dieser behandelt werden. Ist es Dir tatsächlich so schwer gefallen mich zu fragen ob ich nicht diesmal nach dem Garten schauen könnte? Ich mag es nämlich garnicht, wenn es heisst: das hat Tochter zu tun. Das gehört sich einfach so....

Es wäre sehr schön, wenn wir unser Beider Empfindungen auf einen Nenner bekämen und wieder aufeinander zu gehen.

Ich hab Dich lieb, obwohl ich genau meine zu wissen, dass Du Dir eine vom Verhalten her andere Tochter gewünscht hast.

Deine Tochter

Tags

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