Da habe ich mir ja ein tolles Thema ausgesucht. Das paßt auch irgendwie zu meiner Stimmung. Aber in der Situation ist das auch kein Wunder. Ich bin heute Einzelkämpfer, was die Sache nicht gerade einfacher macht. S. hat heute einen Tag frei, sie und C. wollen nach Möbeln gucken. Mir kann das ja eigentlich egal sein, aber muß das ausgerechnet heute sein? Sie weiß doch, was hier los ist. Aber mit mir kann man das ja machen. Warum auch nicht? Wenn ich auch so blöd bin und das mit mir machen lasse, ist es eben meine eigene Schuld. Ich finde, die beiden hätten auch am 02.12. nach Möbeln gucken können, da hat S. wegen des Scheidungstermins eh frei. Was soll ich dazu sagen? Am besten gar nichts, denn sonst gibt es noch den größten Krach aller Zeiten. Das muß an der Stelle auch nicht sein. Im Moment ist eh alles so bescheiden. Ich möchte fast sagen, daß bescheiden zu tief gestapelt ist. Jedes Mal, wenn Leute ausfallen, habe ich das Gefühl, daß die Kollegen erst recht auf mir rum hacken. Wobei mein Chef am Telefon meinte, daß ich Prioritäten setzen und eins nach dem andern bearbeiten soll. Damit hat er nicht ganz unrecht, aber wie soll das gehen, wenn man ständig mit Arbeit zugschüttet wird? Ich weiß, es gab Zeiten, da habe ich mich noch darüber beschwert, daß es so ruhig ist. Und jetzt, wo wie die Leute aus dem Quark kommen, ist es auch nicht gut. Verkehrte Welt.

Bescheiden ist ein gutes Stichwort. Mein Vater hatte doch heute den Termin beim Kardiologen. Ich habe ja immer gehofft, daß mein Vater keine neue Herzklappe braucht, aber die Hoffnung mußte ich heute begraben. Mein Vater braucht tatsächlich eine neue Herzklappe, da führt kein Weg dran vorbei. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird die OP durch die Leiste gemacht. Dazu habe ich mal im Internet gelesen, daß diese Methode gerade bei älteren Patienten schonender ist. Auch wenn sich das gut anhört, bleibt da immer noch ein wenig Restangst. Das hätte ich an der Stelle auch, wenn ich ehrlich bin. Der Kardiologe hat ihn schon in Meiderich angmeldet. Irgendwann melden die sich dann wegen einem Termin. Das ist aber schon mal gut, daß sich in diesem Jahr nichts mehr passiert. Ich hätte wirklich keine Lust gehabt, über die Feiertage alleine zu Hause zu hocken. Jetzt müssen wir nur noch abwarten, wann man von der Klinik anruft. Und wer weiß, vielleicht können wir ja im Juni 2025 doch in den Urlaub fahren. Der Termin steht schon mal. Sollte das am Ende doch nicht klappen, müssen wir mal gucken, was passiert. Aber da können wir uns ja austauschen. Es ist wichtig, daß mein Vater wieder fit wird, da wird der Urlaub dann wohl zur Nebensache. Jetzt steht  Weihnachten vor der Tür, wir verbringen die Feiertage ganz gemütlich und alles andere ergibt sich dann von selbst. Hoffentlich.