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Tagebuch Loewin
2008-08-19 01:14
heja aus der fremde.
heja.
ich finde mich hier kaum wieder, alles sieht fremd aus.
und ich erkenne mich nicht, hier nicht, dort nicht. nur manchmal, aber wenn ich dann wieder in diesen nischen meiner persönlichen rätselhaftigkeit ankomme, die mich einstmals dazu gebracht haben, dieses weblog zu eröffnen, dann nicht. das fühlt sich an, wie überhaupt nicht weitergekommen zu sein. daß man sich noch über dieselben dinge sinnlos den kopf zerbricht, dieselben unfähigkeiten einen deprimieren. daß ich einfach einen einzigen eintrag über all die jahre schreiben könnte, und in dem steht: die worte reichen mir nicht aus. sie machen nicht, was sie sollen. sie entgleiten mir, und ich will mich an ihnen festhalten, doch ich rutsche ab und falle in rotwein.
es ist ausgesprochen albern im angesicht anderer potenzieller probleme, zuzugeben, daß ich damit noch immer nicht fertig werde. daß das wirklich noch immer der punkt ist, mein verdammter griff dem die wörter weglaufen (unwahrnehmbar natürlich, sonst könnte ich sie ja aufhalten). und wenn ich ein therapieziel habe, dann ist es das: lernen, das freizuschalten, was doch irgendwo sein muß. denn wenn ich es nicht kennen würde, könnte ich es nicht vermissen.
und frau a sagt, wenn man etwas wahrnehmen kann, dann ist es in einem selber vorhanden. in bezug auf eine menge dinge kommt mir das logisch vor. wie, wenn man einfach eine struktur nicht sehen kann, und dann lernt man dafür eine bezeichnung, und auf einmal sieht man sie. das kenne ich gut. deshalb liebe ich theorien, sie machen es möglich, mehr zu sehen, auch wenn sie nur temporär funktionieren.
also ist es vielleicht wirklich so, wenn ich sehen, fühlen kann, daß jemand ganz unfaßbar melodisch mit worten jongliert - dann kann ich das eigentlich auch?
wo ist der an-schalter?

und dann noch:
gestern lief ich so herum, oder heute morgen, ich weiß nicht, und dachte, jetzt habe ich aufgehört, die letzten jahre bzw. mein verhalten während der letzten jahre zu bereuen.
das war eine sehr erfreuliche erkenntnis, weil reue mist ist und kontraproduktiv und nutzlos.
es stimmt sogar, glaube ich, auch wenn das ja sowieso so ist, daß dinge, die man über sich selbst glaubt, immer stimmen, weil man sie ja über sich selbst glaubt, und dann können sie für einen selbst nicht anders ein. und wenn ich sage, da ist keine reue mehr, und ich glaube das, dann ist sie auch weg.

was jedoch die wort-geschichte betrifft, da denke ich noch immer an so eine mythische zeit zurück, die es nur eventuell gegeben hat. da hätte ich mal einen eigenen stil gehabt, unverwechselbar, wildwuchernd, kaum aufzuhalten. expressiv. experimentell. assiziativ. und dann hätte ich ihn zugeschüttet.
ich erinnere mich nicht an ein zuschütten von stil aber ich glaube auch nicht, daß er noch da ist. war er jemals da?
hat das mit dem schreiben stark intertextueller texte anstatt von anscheindend alleinstehenden zu tun? weiß nicht.
hatte ich mal ideen, früher?
weiß nicht. ich habe mir da keine gedanken drum gemacht, sondern losgeschrieben, dann ging es meistens.

wird nicht leichter, sowas aufzulösen, wenn es schon so lange als problem daliegt.

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ich hoffe, es geht euch allen gut. ich bin nicht auf dem laufenden. bestimmt hat es irgendeinen schlauen grund, warum ich die existenz dieses ortes hier zeitweise ganz vergesse. kann auch ein sehr dummer grund sein.

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Kommentare

02:10 19.08.2008
aber schön, dass du mal wieder hereingeschaut hast.
ansonsten denke ich, dass das leben zum großen teil immer so komplex und problembehaftet ist, wie man es selbst möchte. vor allem, wenn man es so tiefgründig reflektiert und theorienbezogen beschreibt.
Good luck!
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2008-08-19 01:14