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Tagebuch Loewin
2006-10-23 19:04
erklärung von innen
haben normale menschen komische zustände?
(gibt es normale menschen?)
wenn ich über meine komischen zustände schreibe, sagt man mir gewöhnlich, ich solle mich in die realität scheren und mich nicht in fiktiven gefühlswelten verlieren.

ich hatte diese zustände schon immer, auch als ich das wort "fandom" noch nicht kannte. meine erste liebe war ein fiktiver charakter, eine figur aus einem buch, die auf die leinwand gebracht worden ist. ich betrachtete menschen, die ich nicht kannte, als meine freunde. schließlich sprachen sie mit mir durch die poster, die in meinem zimmer hingen.
natürlich gab es immer einen teil von mir, der wußte, was fiktionalität bedeutet, und der unterscheiden konnte. der unterschied war für mich aber nicht sehr wichtig. freunde sind eben freunde, ob andere sie nun sehen können oder nicht, spielt dabei eine untergeordnete rolle. und die "realen" freundInnen, die ich damals hatte, kannten meine anderen freunde sehr wohl, und sie lachten mich nie aus oder hielten mich für verrückt.

ich habe später über meine persönlichkeitsmerkmale, die mit dem thema "beziehungen zu fiktionalen charakteren" zu tun haben, viel nachgedacht. und ich habe schließlich festgestellt, daß ich mich von meinen "zuständen" nicht trennen will.
zumindest ein teil von mir darf noch "sex, drugs & rock 'n' roll" leben, wenn der rest schon so vernünftig ist, alles sieht, alles von außen betrachtet.
perfektion gibt es nicht im "realen leben". vieles ist schön, aber wie sagt man flawed... ich meine, nicht hinter glas, nicht ideal, nicht zum anschauen und weinen. ohne will ich aber nicht. ich will mich sehnen, wie nach meiner ersten filmliebe. ein paar stunden, immer einmal wieder, in denen ich immerhin merke, daß ich nicht unter masken verschwunden bin, sondern daß es mich gibt in vielen facetten.
selbst, wenn das verletzungen bedeutet - die trage ich gern. ich sterbe nicht daran.
und ich will keine masken tragen. darauf bin ich früher sehr stolz gewesen, ein wirklich offener mensch zu sein, und jetzt habe ich zwei blogs, um mit allen meinen facetten verstanden zu werden.
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wenn jemand von euch mich kennen will, dann muß er/sie nicht meine fanfiction lesen. das spielt keine rolle. ich erzähle hier genauso von meinen archetypen. aber ihr müßt akzeptieren, daß "fangirl" nur eine gängige bezeichnung für etwas viel tieferliegendes ist. daß ich froh bin, andere wie mich gefunden zu haben, auch wenn eine kleine stimme in mir mich noch immer einzigartig und unverstanden glaubt.
verrückte suchende essenz.
kommt sie eigentlich irgendwann an?
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mood: shifting
music: disillusion, don't go any further

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Kommentare

10:01 25.10.2006
'Verrückte suchende Essenz'

Stimmt. So habe ich das noch nicht betrachtet. Das macht wohl einen unserer vielen Unterschiede aus. Aber ich hab auch fiktive freunde, so ist's nicht.
Wären wir uns denn nicht so nah, oder besser schon viel näher gewesen und viel weiter von uns entfernt, wenn wir nicht idealisierende Träumer wären.
Nur wer den Traum liebt, kann auch die Fehler der Wahrheit zulassen, wenn der Traum stark genug dafür ist.

Ich höre übrigens mal wieder die selbe Musik wie du und finde sie übrigens großartig. Ich will ein T-Shirt!!

Bis Samhain.

~Silv~
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2006-10-23 19:04