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Tagebuch Leeni
2009-01-15 12:55
"Ich fühlte mich erbärmlich"
...Die nächste Tage wartete ich eigentlich nur auf seinen Anruf, der auf meine SMS folgen sollte. Ich hatte noch einige Sachen von ihm bei mir, die er beim letzten treffen vergessen hat, mit zu nehmen. Anstatt es einfach darauf beruhen zu lassen, machte ich mir nur Gedanken um ein zweites Treffen, wenn er seinen restlichen Kram wegholen würde. Ich wollte keinen Schlussstrich. Wer weiß, vielleicht hatte ich im Uterbewusstsein sogar absichtlich ein paar Sachen nicht in die Tüte gelegt, damit er noch mal wiederkommen MUSS.
Ich fühlte mich erbärmlich. Ich WAR erbärmlich. Kein anderes Wort passte zu mir. Vermutlich reagiert jeder ähnlich wie ich, aber steckt man erstmal in dieser Situation, dann fühlt sich das alles nicht mehr so einleuchtend an. Als wäre es "unnormal" so zu reagieren, wie man reagiert.

Am 15. Juli hat er mich angerufen. Er „konnte“ nicht früher. In der SMS hatte ich ihm bloß gesagt, dass ich dringend mit ihm sprechen müsste aber von den Sachen erwähnte ich nichts. Um mir die Peinlichkeit zu ersparen, kam meinerseits auch nur ein dumpfes „hat sich schon erledigt“. Folgend darauf erzählte er mir dann von seinem Wochenende. Dass er sich geprügelt hatte, eine schwere Platzwunde davongetragen und die Nacht im Krankenhaus beendet hatte.
Ab dem Zeitpunkt fing ich an zu lernen, mich selbst zu kontrollieren. Ich wollte nicht länger das verletzte Wrack sein, das dem Verflossenen hinterher heult und sich symbolisch wie ein Baby an seine Beine klammert, in der Hoffnung er würde es annährend beachten, auf den Arm nehmen und hin und her wiegen.
Ich wollte stark sein und ich wollte noch viel mehr, dass er es merkte und feststellte, wie gut ich in der kurzen Zeit ohne ihn klarkam. Das gelang mir bei diesem Telefonat auch recht gut.
Während er seine Hammer-Story erzählte, kamen aus mir nur dumpfe „hm’s“ und „Aha’s“ an den richtigen Stellen. Ich zeigte wenig Interesse obwohl ich innerlich glühte vor Entsetzen.

„wollen wir die woche irgendwas machen?
"was machen? wieso?"
"Ja weiß nicht, wieso nicht?"
"was denn`?"
"Kino oder so?`"

Dahin mit der Selbstkontrolle...
Ich freute mich wie ein Schneekönig. Ich zeigte es nicht wirklich aber überhörbar war wohl kaum, dass ich mehr als erleichtert war. Ich sagte zu. Oder eher sagte ich so was wie „meinet wegen, wenn du das willst“....

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