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Tagebuch Lartox
2010-08-10 15:03
An Karina 5

Anm.: Diesen Eintrag hab ich im Word geschrieben und plane ihn heute abzuschreiben. Vielleicht ändere ich in diesem Prozess was.

09.08.

 

18:46 – Ich atme immer noch etwas. Meine Stirn ist feucht, meine Hände zittern und mein ganzer Körper schwebt vor Wärme. Ich komme gerade aus der Dusche, die nach dem Training etwas beschwerlich war, weil ich meine Arme nicht richtig bewegen konnte. Aber das ist immer so. Ich hatte den Schweiß auch bitter nötig, nach den letzten Tagen. Dieser Zustand ist für mich mehr als alles andere reinigend, wiederbelebend.

Vorgestern wollte ich ins Flex, tanzen, aber der Eintritt war mir zuviel. Stattdessen bin ich wieder ins Chelsea, wo ich nach einer Weile die beiden Franzosen, Alex und Antoine wieder traf. Wir sprachen aber nicht viel, ich war zu sehr von neuen Bekanntschaften umgeben. Irgendwie hatte ich mich plötzlich in einer Gruppe von Jungs, jüngeren und älteren, wiedergefunden und hatte es mit ihnen lustig. Auf Englisch. Ich weiß nicht mehr viel, aber ich bin mir sicher, dass ich viel Poppers nahm und viel rauchte, irgendjemandem meine Nummer gab (ich habe nicht die geringste Ahnung wem) und ich schließlich mit einem 26-jährigen Mädel dasaß und nicht sprach. Ich begleitete sie nach Hause, war anscheinend im Internet und schlief sofort ein. Der nächste Morgen begann mit Kotzen. Nach einigen leidvollen Stunden kam der Nachmittag, und auch der war erfüllt von Kotzen. Stella war allerdings schon in Wien und so stand sie mir per SMS bei. Als buchstäblich nichts mehr in meinem Verdauungssystem rauszuwürgen war ging es mir schlagartig gut und ich bekam einen Heißhunger, der immer noch nicht ganz abgeklungen ist – in diesem Moment befinden sich 4 verschiedene Sorten Schokolade auf meinem Schreibtisch, Fleisch, Salat und Eier in meinem Kühlschrank und ein Haufen Konserven mit Mais, Wildlachs und anderem auf meinem Boden neben dem Fernseher.

Offenbar hilft mir essen beim Lernen, womit ich endlich angefangen habe. Ich habe schon einen ganzen Stoß Vokabelkärtchen für Griechisch, und ich bin noch lange nicht fertig. Es würde schneller gehen, aber ich hab gestern wiedermal damit angefangen, Twilight zu lesen, so als Vorbereitung für den dritten Teil im Kino. Außerdem wollte ich für mich selbst prüfen, was du über Bella, Edward und uns beide gesagt hast – ich bin mir noch nicht sicher, was ich darüber denke. Aber eines ist klar: du und ich haben einen wesentlich primitiveren Sinn für Humor!

Jetzt zieh ich mich mal weiter an (keine Jacke, es ist endlich mal wieder richtig schön draußen) und fahr zu Stella. Wir gehen Tee trinken. Es wird soo lustig werden, wenn Sara am Freitag herkommt! Vielleicht triffst du sie ja, das wär cool. Ich weiß gar nicht, wann genau du herkommst. Ich würde ja fragen und dich abholen, aber ich weiß ja nicht, was deine Familie davon halten würde. Für den Fall, dass du mich irgendwann vorstellen willst - ich kann Eltern um die Finger wickeln wie ein Stück Zahnseide!

 

01:39 – So langsam werde ich müde. Es ist zwar nicht spät für mich, aber heute Morgen wurde ich wieder von Alpträumen in alle Richtungen geschleudert. Es war seltsam, aufzuwachen, intensiver als sonst. Ich wollte unbedingt aufstehen, so als warte ein Paradies auf mich wenn ich nur meinen Kopf klären könnte, aber der zerrissene Stupor, der meine Knochen herunterzog und meine Augen zuhielt wollte mich nicht gehen lassen. Ich weiß nicht mehr, welche Bilder ich vor mir sah und wohin ich rannte, und es ist auch egal. Es hat immer dieselbe Bedeutung. So langsam habe ich wieder Angst davor, ins Bett zu gehen. Ich hoffe wirklich, dass meine ansteigende Hysterie nur vom Alkohol kommt, den ich immer mehr zu mir genommen habe, seit zu weg bist. Ich werde damit jedenfalls eine ausgedehnte Pause machen.

Mit Stella war es sehr angenehm und lustig. Wir unterhielten uns sehr frei und harmonisch, aßen Toast und tranken Almdudler. Ein Detail was meine schwedische Oma angeht habe ich von ihr erfahren – eines der wenigen Dinge, die sie ihnen erzählt hat, aber mir nicht – sie hatte mindestens eine oder zwei Affären neben meinem Großvater. Was ich davon halte ist schwer zu sagen. Sie hat sowieso etwas abfällig über ihn gesprochen, was mich damals etwas aus dem Konzept gebracht hat. Trotzdem war sie eine beeindruckende Frau. Überhaupt ist unsere Familiengeschichte sehr interessant; leider weiß ich viel zu wenig darüber.

Ansonsten habe ich Stella endlich dazu gebracht, sich für Harry Potter zu interessieren! Es wäre gut, noch einen Gesprächspartner darüber zu haben als nur Linda (nichts gegen Linda).

Ach, und Stella hat irgendwo in einer Schublade zwei Dinge von mir gefunden: ein schreckliches Klassenfoto aus der 4., und ein Liebesgedicht, das ich über Priska geschrieben habe. Von der hab ich erzählt.

Jetzt werd ich entweder Serien schauen oder weiterlesen. Twilight hab ich fertig, jetzt geht’s mit New Moon weiter.

 

03:49 – Ich kann mir denken, wie das jetzt auf dich wirken wird. Ich sage es trotzdem. Die letzten zwei Stunden habe ich mir Teile von verschiedensten Filmen angesehen – Schindlers Liste, Avatar... und gerade eben Hannah Montana. Ich kam zu der Stelle am Schluss, wo sie „Climb“ singt, und bin in dem Gefühl versunken, das meine letzten Sommerferien bestimmt hat, als ich diese Musik durchgehend gehört habe. Oder besser gesagt, die Seelenwelt, in der ich mich befand, hat mich noch einmal umrankt. Ich kann jetzt auf keinen Fall mehr schlafen... vielleicht erkläre ich es dir irgendwann mal.

 

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