02.08.

20:15 - Lisa Mathis ist also tot. Ich kann nicht sagen, dass ich um sie trauere, aber es beschäftigt mich doch etwas. Was glaubst du passiert nach dem Tod? Ich bin überzeugt, dass man schlichtweg aufhört in jeglicher Form zu existieren. Früher war ich noch erfüllt von irgendwelchen pantheistisch-spiritistischen bis idealistischen Vorstellungen, aber das musste der materialistischhen Wissenschaft weichen. Solche Dinge, wie die Unendlichkeit von Zeit und Materie, die absolute Sinnlosigkeit und Anarchie des Seins, und eben die Relativität des Geistes, sind nunmal schwer zu akzeptieren. Ich denke sehr viel über meinen eigenen Tod nach. Ich male mir fast zwanghaft aus, wie es wohl passieren wird, wie es sich anfühlt, wer um mich trauern würde, was Nonexistenz überhaupt bedeutet... Gräber, Gottesdienste usw sind nur für die Lebenden da. Deshalb finde ich auch, dass es hauptsächlich um die Wünsche der Hinterbliebenen geht. Jeder hat seine eigene Art, damit umzugehen, und keine ist falsch. Nur eines will ich. Ich will eingeäschert und verschüttet werden. Über Land oder Wasser ist mir egal. Ich soll nur so schnell und gründlich wie möglich zurück in den Naturkreislauf zurückkehren. Einerseits weil ich so dem einzig vernünftigen Nutzen nachkomme, und andererseits, weil ich es noch viel schöner als jedes Kerzenlicht und jede Statue fände, dass ein kleiner Teil von mir einfach überall zu finden wäre. In jedem Regentropfen, in jeder kleinen Blume.