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Tagebuch KeyeM
2006-11-18 14:23
Edgar Allan Poe
Er war ein großartiger Schriftsteller, dieses Jahr kam eine CD mit einigen seiner Werke, ins deutsche übersetz,t auf den Markt. Visionen heißt dieses Meisterwerk, wirklcih empfehlenswertmit vielen schönen Liedern du zu seiner Kunst passen.
Das Gedicht Traumland hat es mir besonders angetan, erst recht weil es von Dero (für unwissende er ist Sänger der Band Oomph!) gesprochen wurde.

Traumland
Dieser Weg war seltsam und verlassen,
nur von bösen Engeln heimgesucht,
wo ein Trugbild namens Nacht als König,
stolz auf einem schwarzen Thron regiert.
Diesen Landstrich habe ich vor kurzem erst erreicht,
vom düsteren Thule her.
Eine wilde wundersame Gegend,
außerhalb der Macht von Raum und Zeit.
Tiefe Täler grenzenlose Fluten,
Klüfte, Höhlen, ewig weite Wälder,
Formen die sich nicht entdecken lassen,
weil die Tränen das Gesicht bedecken.
Berge stürzen immer wieder,
in die Meere ohne Küsten,
Meere die beständig wogen,
und zu Feuerhimmeln streben.
Grenzenlose Seen verbreiten leise unaufhaltsam,
stilles, totes Wasser.
Wasser das so einsam, still und kalt,
unterm Schnee der weißen Wasserlilien liegt.
An den Seen die ihre Wasserfluten
ewig wachsen lassen, still und tot.
Ihre Wellen liegen kalt und trostlos
unterm Schnee der weißen Wasserlilien.
Bei den Bergen gar nicht weit vom Fluss,
dessen Fluten wie geknebelt murmeln.
Bei den grauen Wäldern und beim Sumpf,
darin Molch und Kröte Obdach finden.
Bei den trüben Seen und tiefen Löchern,
wo die Leichengeister gerne hausen.
Bei dem Ort der nur dem Unheil dient.
Und in jedem Angst gefüllten Winkel,
da trifft nun der bleiche Reisende
die verblassten Bilder der Vergangenheit.
Leichentuch verhüllte formen seufzen,
als sie ihn mit ihrem Hauch berühren.
Weiße Formen die vor langer Zeit,
und mit Schmerzen freigelassen wurden.
Für das Herz das ohne Ende leidet,
ist dies eine sanfte, schöne Gegend.
Für den Geist der stets im Schatten geht,
ist es, oh es ist ein gold'nes Land.
Aber wer dies dunkle Land bereist
fürchtet sich es offen zu betrachten.
Und so werden seine vielen Rätsel, niemals
einem schwachen Menschenauge offenbart.
So sagt es der König, der verbot,
dass die Wimpern von den Augen weichen,
und so sieht die Seele die vorübergeht,
alles nur wie hinter Eisengittern.
Diesen Weg so seltsam und verlassen,
nur von bösen Engeln heimgesucht,
wo ein Trugbild namens Nacht als König,
stolz auf einem schwarzen Thron regiert,
bin ich aus dem dunklen Thule kommend,
kürzlich voller Freude, Heim gewandert.

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2006-11-18 14:23