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Tagebuch JustME.
2007-12-10 00:01
Was ich schon länger loswerden wollte
Ich habe euch ja geschrieben, dass meine Schwester gegangen ist... und vielleicht habt ihr am Anfang auch gelesen, dass ich sie wirklich gern hatte... wirklich gern...

Nunja, ihr könnt euch ja denken, was 'gegangen' heißt... sie hat sich umgebracht, das Ganze war am 05.09.07... ihr Freund war bei ihr, und hat mit ihr Schluss gemacht - ich bin fünf Minuten später ( es war ca. 22:00 Uhr) zu ihr hoch und habe sie auf dem Bett gefunden, Gesicht nach unten - erst hab ich noch gedacht, dass sie weint, aber als ich sie umgedreht habe, wusst ich irgendwie schon was los war...

Das schlimme daran war, dass ichs vorher schon gewusst habe, meine - denkt jetzt nichts falsches von mir - ich habs in ihrem Zimmer gelesen, eine Notiz 'Wenn er Schluss macht, dann mag ich nicht mehr', wie soll man das verstehen? Ich hätts doch ahnen können.. aber jetzt kann ich auch nichts mehr machen, es ist vorbei.

Ich bin dann losgerannt, zu meinen Eltern und meine Eltern haben darauf reagiert,wie sie immer reagieren wenn ich ihnen was wichtiges sage - sie haben es mir nicht geglaubt...
Gut, dann sind sie mti hoch, meine Schwester hat noch geatmet, wir haben einen Krankenwagen und alles gerufen, hatten einen ewig langen Anfahrtsweg (25 Minuten), dann waren die da, Notarzt auch und haben versucht sie zu stabilisieren. Dann ist sie ins Krankenhaus gekommen (um 23:00 Uhr sind sie losgefahren). Haben noch so gemeint 'Sie ist jetzt stabil, sie muss dann wahrscheinlich eine Therapie machen.

Wenn wir keinen Abschiedsbrief neben ihr gefunden hätten, dann hätte jeder gedacht, dass es ein Schlaganfall war. Sie hat irgendwas geschluckt (wir wissen bis heute noch nicht was es war), das hat einen kurzen Herzstillstand verursacht. Die Blutgerinsel, die sihc dadurch gebildet haben sind ins Gehirn geschossen wordne, weil das Herz wieder zu schlagen angefangen hat.

Wir sind noch in der Nacht ins 70 km entfernte Krankenhaus gefahren, da hat uns der Arzt, nachdem wir 2 Stunden gewartet haben, zu ihr gelassen und gesagt, dass sie schwerste Hirnschäden hat. Wenn sie aufwacht ist sie ien Pflegefall.

Mein Vater und mein Bruder sind am nächsten Tag wieder hingefahren, das war der Donnerstag, und haben alles mitgenommen, was sie genommen haben könnte - aber wir hatten nichts im Haus, was ansatzweise eine solche Wirkung gehabt hätte. Das einzige, was wir in ihrem Zimmer gefunden hatten, war ein kleines Fläschchen mit Ammoniak - das haben sie getestet.

Am Freitag haben sie uns dann gesagt, dass sie sie ewig weiter beatmen könnten, sie aber nie wieder aufwachen wird. Sie haben dann die Geräte abgeschalten und uns wieder in ihr Zimmer gerufen. Ich werds nie vergessen, wo wir auf der Maschine gesehen ahben wie der Blutdruck fällt und fällt und fällt, bis nurnoch eine 0 da war. Gleiches mit dem Puls.

Ich weiß, dass es eigenltich falsch ist (zumindest sagen mir das die Leute), dass ich mir Vorwürfe mache. Aber ich mache sie mir. Ich hätte zwei Gelegenheiten gehabt es aufzuhalten. Einmal, wenn ich gleich nachdem ih Freund gegangen war zu ihr ins Zimmer gegangen wäre. Und ein zweites Mal, wenn ich es schon am Tag vorher gesagt hätte, was ich gelesen hatte. Aber ich weiß genau, wie sie reagiert hätte. Sie hätte mich gehasst...

Der einzige Gedanke, der mir momentan hilft, ist der, dass ich hoffe, dass es ihr besser geht. Nein, ich bin fest davon überzeug, dass es ihr jetzt gut geht.

Ihr könnt gern schreiben, was ihr dazu denkt - was es auch immer ist.

Irgendwnan mehr...

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leben 

Kommentare


unbekannt
20:10 10.12.2007
Ich bin wirklich ehrlich bestürzt! Es tut mir so leid, was dir passiert ist, aber eigentlich kann ich sagen was ich will, helfen wird es dir nicht. Nur eines und das haben bestimmt schon so viele zu dir gesagt:
Mach dir keine Vorwürfe! Es ist schlimm genug, was passiert ist! Du kannst nichts dafür und sich darüber Gedanken zu machen über das "was wäre wenn..." bringt nichts. Ich hatte das selbst mal durch! Es war mit meinem Großvater, er ist an einem Herzanfall gestorben (ich habe ihn sehr geliebt). Ich war damals acht Jahre alt und dachte, wenn ich besser aufgepasst hätte, dann wäre er auch nicht gestorben. Erst viel später habe ich verstanden.
Ich weiß, ich kann nichts sagen, was dich in irgendeiner Weise aufbaut, aber fühl dich in Gedanken ganz fest von mir umarmt!

Ju


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2007-12-10 00:01