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Tagebuch julieb
2009-09-15 19:29
Paris und die Liebe

Da ich jetzt schon so einen klingenden Titel habe, und auch in Hinblick darauf, dass ich ja möchte, dass Luca mein Tagebuch vielleicht liest, überspringe ich jetzt die Details dazu, dass ich am Samstag vor einer Woche mal schnell mit Schatz Schluss und mich selbst auf Wohnungssuche gemacht habe. Dass ich davon überzeugt war, dass mich nichts mehr umstimmen könnte, und schon überlegt habe, wie ich jetzt unser - also Luca und mein - Leben fnanziere und halbwegs in den Griff bekomme.

Ich übergehe großzügig die Diskussionen, die sich irgendwann zwangsläufig ergeben haben, und Schatz' Schnapsidee, dass ich ohne Luca nach Paris fahren soll (die er zwei Tage vor der Abreise geboren hat...).

Stattdessen komme ich gleich zum schönen Teil: Paris
Ich kann einfach nicht genug von dieser Stadt bekommen; daran hat auch die Tatsache nichts geändert, dass ich diesmal mit Kind dort war und dementsprechend weniger Freiheiten hatte, als die Male davor.

Von Anfang an:

Am Donnerstag, 10.9., 7h Früh: es klingelt an der Tür. Den Koffer und den Wickelrucksack habe ich am Vortag schon gepackt. Luca hat ausnahmsweise länger als ich geschlafen und musste sogar aufgeweckt werden, was, wie ich glaube, eine absolute Premiere war.
Wir fahren also zum Flughafen, wo wir gegen 8h ankommen, zwei Stunden vor dem Abflug. Lästige Schlagen beim Check In sind ja mittlerweile Vergangenheit, wie wir erfreut feststellen. Stattdessen drucken wir unsere Boarding Passes bequem bei einem Ticketautomaten aus, und geben unser Gepäck dann einfach ab. Wunderbar!
Auch die Wartezeit bis zum Abflug vergeht im Nu. Luca ist begeistert vom Anblick der vielen Flugzeuge; wenn man ihn fragt, wo wir jetzt gleich fliegen zeigt er begeistert mit beiden Händen gen Himmel, und freut sich, wenn wir uns freuen.

Dann kommt der Teil, den ich am meisten gefürchtet habe: der Flug. Auch der ist überraschend problemlos. Luca hat keine Schwierigkeiten mit dem Druckausgleich, eher mit dem Stillsitzen. Weil aber unser Glückstag ist, bleibt der Sitz neben uns frei, und so kann Luca sich sogar ein bisschen bewegen.

Dann sind wir da. Und es ist wie jedes Mal: trotz dem Stress mit dem ganzen Gepäck (und diesmal plus Kleinkind) vom Flughafen zum Gare du Nord und von dort mit dem Bus auf den Montmartre zu kommen, bin ich sofort gefangen von der Stadt. Ich atme die Pariser Luft ein, die bei Gott nicht immer nach Rosen duftet, und ich kann nicht genug davon bekommen.
Ich hasse Großstädte und ich vertrage es nicht, viele Menschen um mich zu haben, die mich berühren und anrempeln, aber ich liebe Paris.
Ich weiß nicht, warum das so ist; ich glaube, meine Mama hat mir das vererbt.
Sie ist natürlich auch wieder vollkommen in ihrem Element; ich bewundere sie immer dafür, wie gut sie französisch spricht. Plappert einfach drauflos. Und ich? Weiß gar nix mehr von meinem kläglichen Schulfranzösisch. Ich beschließe zum wiederholten Mal, dass ich unbedingt diese Sprache lernen muss.

Wir beziehen unser Appartement, dass direkt am Place du Tertre liegt. Wo die Zeit vor 100 Jahren scheinbar stehengeblieben ist. Wo bereits in der Früh die ersten Portraitzeichner ihre Staffeleien aufstellen, Menschen in den am Rande gelegenen Restaurants und Cafés ihr Frühstück genießen. Tagsüber wechseln sich Laienschauspieler mit Akkordeonisten und Édith Piaf-Interpreten ab.
Wünscht man es ein bisschen jugendlicher geht man einfach die paar Schritte zu Sacré Coeur. Die weiße Kirche thront erhaben über der Stadt, auf der Treppe davor findet man garantiert irgendjemanden mit einer Gitarre; überall sitzen junge Menschen, schauen über die Stadt und genießen das Leben.

Aber ich schweife ab: wir beziehen also unsere Wohnung. Es ist ein altes Haus, dementsprechend auch das Appartement; aber eigentlich sauber. Und wir sind total unabhängig. Küche, Bad, WC, Wohnschlafzimmer. Was braucht man mehr? Sogar eine Waschmaschine ist da.

Ich muss jetzt schlafen und morgen weiterschreiben...

Kommentare

23:08 15.09.2009
Hach, Paris
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julieb Offline

Mitglied seit: 19.01.2007
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2009-09-15 19:29