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Tagebuch julieb
2010-01-19 20:50
Dieser Tage

Am Samstag Abend ist er zurückgekommen.

Der Tag war anstrengend (owohl er erst am Abend angekommen ist). Wir waren bei Ikea, und ich war mit Luca total überfordert. Ich möchte ihm gar nicht die Schuld geben, owohl ich mir in den jeweiligen Situationen gedacht habe, dass er es sein muss.
Aber die Wahrheit ist, dass es keine so gute Idee war wie gedacht, dass ich mit Alex, Fiona und René gefahren bin. Weil Fiona total brav mitgeht, wenn man das von ihr verlangt und René nicht bei jedem Sofa eine halbe Stunde lang bleiben wollte. Luca aber schon. Und da hat der Stress schon angefangen.
Dazu kommt, dass mein Kind nicht so artig und folgsam ist und mich manchmal einfach ignoriert, wenn ich es rufe.
Und das hat sich aufgeschaukelt. Je öfter ich ihn von irgendwo wegbewegen wollte, umso grantiger ist er geworden und dann auch ich.
Oh Gott, ich habe ihn so oft angeschrien in den letzten Tagen, dass mir gestern so zum Heulen war. Das eigentlich Schlimme ist aber, dass ich gar nicht mehr heulen kann. Sogar, wenn ich allein bin und mich richtig drum bemühe - geht nicht.
Ich fühle mich richtig abgestumpft und resigniert.

Na jedenfalls hatte ich die Ehre, Schatz am Abend vom Zug zu holen. Als wir am Telefon die Abholmodalitäten besprochen haben, war ich etwas kurz angebunden und ungeduldig.
Was zur Folge gehabt hat, dass er ins Auto eingestiegen ist, die Tür mit voller Wucht zugeschmissen und mich angschrien hat: ''Soll ich gleich wieder fahren?''
Im ersten Moment hab' ich Angst gehabt, dass er mir eine auflegt und ich habe ihm gesagt, dass es besser ist, wenn er aussteigt, wenn er mich so anschreit.
Das hat er gemacht und ich bin gefahren.

Er war dann verschwunden bis Sonntag Abend.
Und auch hier wieder: ich war innerlich total leer und kalt. Ich war kein bisschen traurig, sondern habe mir eigentlich nur Gedanken darüber gemacht, wie ich mit Luca allein über die Runden komme - wie ich eine Wohnng organisiere und finanziere und dergleichen.

Mein Verhältnis zu Luca war natürlich auch angespannt weil er meine Zuunftsängste sicher gespürt hat und ich ja ohnehin schon ständig kurz vorm Explodieren war.

Am Sonntag Abend haben wir uns dann per SMS ''ausgesprochen'', was nicht das Schlechteste war, was passieren konnte, weil dadurch sämtliche Emotionen aus dem Spiel waren und kein neuer Streit aufgekeimt ist.
Er st dann nach Hause gekommen und wir hatten Sex.

Ich habe in der letzten Zeit das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Ganz wörtlich - ich habe so einen Druck auf der Brust und kann nicht ganz durchatmen.
Ich weiß nicht, ob ich zum Arzt gehen soll, weil ich mir nicht sicher bin, ob das nicht vielleicht nur psychisch ist. Und dafür brauche ich keinen Arzt. Zumindest glaube ich nicht daran, dass mir einer helfen könnte.
Würde man mir irgendein Medikament verschreiben? Oder wieder eine Therapie empfehlen? Ich hab' keine Lust und kein Geld und keinen Antrieb für sowas.

Gestern hatte ich dann auch noch einen Urlaubstag, weil Schatz' Eltern ja skifahren sind.

Dass ich heute wieder arbeiten durfte, war ein bisschen befreiend für mich.

Und am Abend war es dann richtig schön mit Luca.Es ist aber auch viel einfacher, wenn man ihn nur eine Stunde beschäftigen muss und nicht neun Stunden.
Wir haben Ball gespielt und Lieder gesungen. Man kann jetzt zumindest schon richtig mit ihm spielen, auch wenn ich viele Dinge, die er gern mag, total anstrengend finde. Duplo zum Beispiel, oder mit den Autos und Nutzfahrzeugen herumkurven. Für sowas fehlt mir schon die Fantasie. Was ich auch wieder sehr deprimierend finde.

Genauso wie die Tatsache, dass ich ein körperliches Wrack bin. Neben dem Ganglion und der Nasenscheidewandverkrümmung (gut, die ist noch nicht bestätigt, weil ich Vollidiot meinen CT-Termin vbuchstäblich verschlafen hab) habe ich noch meine blöde Schilddrüse und aktuell eine Bindehautentzündung.
Ich fühle mich alt und ich sehe auch so aus.
Aus meinem Friseurtermin ist aus mehreren Gründen auch nichts geworden und dabei hätte ich es dringend nötig, ein kleines bisschen besser auszusehen.

Man soll sich angeblich ganz gut damit abfinden, dass sich die Dinge eben verändern, wenn man älter wird. Aber ich kann das nicht. Und wenn ich dazu jetzt schon nicht in der Lage bin, wie soll ich das dann ich 10 oder gar in 20 Jahren hinbekommen. Ich bin da ziemlich ratlos.

Meine Arbeit ist mein Zufluchtsort. Der einzige, an dem ich so beschäftigt bin, dass ich Familie, Alter und alle anderen Dinge ausblende. Wie armselig ist das denn? Wenn ich zumindest eine erfolgreiche Ärztin wäre oder so. Aer ich habe ja nicht einmal einen weltbewegenden Job. Und keine konkreten Pläne. Kein Ziel. Keine Ahnung, wo ich hin will. So kann man natürlich auch nirgends hinkommen. Und wird immer unzufriedener. Trotzdem habe ich keinen Biss....

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julieb Offline

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2010-01-19 20:50