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Tagebuch juewel
2005-12-25 17:27
Was mache ich nur?
Es ist halb fünf und ich habe mich endlich von meinem Kochfeld weg gerissen. Eigentlich haben wir noch vom gestern abend genug übrig, nur das übrig gebliebene Hackfleisch musste weg, wenn wir nicht wollten, dass es verdirbt.
Wir haben heute den ganzen Tag vorm Fernseher gehockt, viel zu viel gegessen, uns unterhielten, Mittagsschläfchen gehalten, gekuschelt (ja, ja, war super kuschelig ). Dan habe ich mir ein schönes, heißes Bad eingelassen und mich richtig entspannt.
Heute wollten wir zu Hause bleiben. Der Besuch von der Nichte? Na, ja... Sie kommt heute um 18:45 Uhr an. Und ich dachte, dass wir sie heute in Ruhe lassen und lieber morgen zu der Schwägerin fahren um sie zu begrüßen. Sinnvoll, oder? Damit wollte ich mir auch ihren möglichen Besuch bei uns vermeiden... Wenn wir heute dahin fahren, dann kommen sie alle zusammen morgen zu uns. Ist doch klar. Aber wenn wir heute zu Hause bleiben und morgen dahin fahren, dann kommt ihr Besuch bei uns nicht mehr in Frage, weil übermorgen sind wir arbeiten.
Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, dass sie uns besucht. Nicht! Nur ist bei uns üblich, so die Gastfreundschaft erfordert, dass die Verwandten unbedingt eingeladen werden müssen und nicht nur zum Abendessen, sondern auch zum Übernachten. Sie steht meinem Mann als eine Verwandte genau so nah als auch meiner Schwägerin, deshalb war ich bei ihrem letzten Besuch im Frühling sehr gekränkt und enttäuscht von ihr, weil sie es abgelehnt hat, als wir sie für einen Tag zu uns einluden. Sie ist so eine überaus egoistische Person. Alles was sie je gemacht hat, macht sie mit einer Rücksicht nur auf ihren eigenen Wohl. Was die Gefühle den anderen betrifft, das ist ihr ziemlich Schnuppe. Ich hab damals geweint. Klar ich bin nur eine die ihr Onkel geheiratet hat. Ich bin keine richtige Tante für sie. Dazu noch viel zu jung um ihr eine Tante zu sein. Tut aber nichts zu Sache. Ich war immer nett zu ihr. Ich hab ihr immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden, wenn sie es gebraucht hat und so eine Ignoranz habe ich nicht verdient. Ihre Mutter hat sich bei mir danach für ihre Tochter entschuldigt. Für sie war es auch nicht in Ordnung, aber ich habe keine Lust mehr sie bei mir zu bewirten. Sieht aber so aus, dass die Schwägerin schon anderes geplant hat. Sie will, dass wir heute kommen, damit sie morgen einen Grund haben bei uns rein zu schneien. Was mache ich nur? Ich hab noch nicht zugesagt aber ich mache mir meine Haare mit Thermowickler hübsch und bin doch bereit den Fehler wieder zu machen. Auch wenn ich heute meinen Mund nicht aufmache um sie zu uns einzuladen, wird es mein Mann tun, oder sie kommen uneingeladen...
Ist nicht schlimm. Ich mag Gäste. Nur will ich, dass sie auch versteht, dass man auf andere auch Rücksicht nehmen muss, wenn sie will, dass man sie gerne hat.

21:53 Uhr
Wir sind zurück. Rechzeitig am Bahnhof angekommen haben wir vor dem Gleis Nr. 7 unseren Schwager mit seiner Tochter erblickt und in paar Minuten kam schon der Zug. Die Beiden liefen den Gleiß entlang. Aber bitte keine Fotos! Sie ist doch viel zu müde!
Nach der Begrüßung ging es wieder auseinander zu den Autos.
Die Schwägerin war schon dabei den Tisch zu decken. Dann aßen wir und unterhielten uns. Die Nichte war aber sehr schweigsam und hat kaum den Mund aufgemacht und wirkte übertrieben müde. Was konnte man auch anderes erwarten?! Sie hat sich gar keine Mühe gegeben uns zu fragen wie es uns und den Kinder ginge...
Das kleine Mädchen war aber fröhlich und kein bisschen müde. Sie erzählte was sie auf der Reise alles gemacht hat. Ein ganz liebes Ding.
Ich wollte nur schnell weg. Ich bin ungern lästig und wenn man so deutlich zeigt, dass man außer Schlafen nichts im Kopf hat... aber es gehört sich nicht, gleich nacht dem Essen zu gehen. Ist viel zu unhöflich! Und so mussten wir die Regeln befolgen und noch ein Tässchen Tee trinken.
Bei dem Rausgehen, hat mein Schatz, natürlich gesagt, dass sie bei uns vorbei schauen sollen. Ich habe sein Satz aber ergänz und gesagt, wenn sie Lust haben sollen sie kommen. Der Schwager war aber frech genug (er nimmt nie ein Blatt vor dem Mund, besonderes nicht, wenn er was getrunken hat) nachzufragen wann genau sollen sie vorbei kommen. Na da käme nur morgen in Frage, weil wir kein Betriebsurlaub wie er haben und übermorgen nicht mehr zu Hause sind.
Also, ich habe mein mögliches getan um ihr zu verstehen zu geben, dass ich ihr Verhalten nicht vergessen habe und werde diesmal kein Anlass dazu geben dasselbe mit mir zu wiederholen.
Ich bin mir sicher, dass sie morgen kommen. Auch wenn sie selbst es nicht will, wird der Schwager sich die Chance nicht entgehen lassen. Er langweilt sich zu Tode in dem langen Zwangurlaub. Mein Schatz wird sie morgen anrufen um die Zeit für den Besuch festzulegen.

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