Wechselbad...
Ich muß zugeben, daß mir die Abwesenheit meiner Lieblingskollegin irgendwie sogar gefällt... Die Gute bringt es tatsächlich fertig, diese Woche auch noch krank zumachen, um dann nächte Woche in den Urlaub zu gehen. Es klingt hart, wenn ich sage "krank machen", aber was soll man denken, wenn jemand eine Krankheit ankündigt und einen Umzug zu bewältigen hat?

Jedenfalls fühle ich mich in der Abteilung wieder wohl. Ich bin irgendwie wieder im Team und man redet mit mir... Liegt das wirklich alles an ihr? Warum gehöre ich dazu, wenn sie nicht da ist?
Die Zeit müßte ich ja jetzt eigentlich genießen Mal schauen, wie es wird, wenn sie wieder meint anwesend zu sein...

Eine neue Kollegin haben wir endlich bekommen. Nachdem wir ziemlich lange 158 Patienten mit 3-4 Therapeuten behandeln mußte, ist nun Verstärkung da. Zumindest ein Arzt hat registriert, was wir geleistet haben. Er hat sich bedankt und uns gelobt, weil wir die Streßzeit bewältigt haben.
Ich will mich ja lieber vom Lob freisprechen. Shcließlich arbeite ich nur 4 Stunden und mache nur Einzelbehandlungen. Die wirklich anstrengenden und nervigen Gruppen, mußten meine Kollegen ohne mich durchziehen. Sie taten mir richtig leid, aber ich kann leider nicht helfen.

Mir fehlt die Kraft. Ich könnte nichts vormachen, würde mich vielleicht nur lächerlich machen. Diese Müdigkeit macht mich so schon wütend... Es nervt mich, daß ich nicht mehr das kann, was ich konnte. Ab wann kann man sowas akzeptieren? Kann man das überhaupt?

Ich fühl emich irgendwie allein gelassen. Wenigstens sind meine Katzenkinder da Ich habe ihnen Katzenspielzeug besorgt, aber die Schnürsenkel meiner Schuhe, die Verschlußclips der Tüten vom Brot und die Deckel der Milchtüten machen mehr Fun...

Ich sollte mir vieleicht nicht immer so viele Gedanken machen. Die einifachen Mittel sind wohl die besten