Powerless
Warum bin ich nur so gutgläubig, oder wie man das auch immer nennen will? Ich hatte gestern gehofft, daß ich mich bei der Arbeit nicht zerreißen muß, aber schon der Blick auf meinen Arbeitsplan warf alle Hoffnungen zu Grunde... Mir ist ja klar, daß man heute nichts mehr geschenkt bekommt und das ich mein Geld nicht mit lauen Tätigkeiten verdienen kann, aber muß es sein, daß man jemanden, von dessen Krankheit man weiß, so ausbeutet? Das meine ich jetzt nicht nur auf mich bezogen. In der heutigen Leistungsgesellschaft ist das doch Gang und Gäbe.
Ich hätte mir heute jedenfalls einen leichteren Wiedereinstieg gewünscht. Mal ein kleines Päuschen zwischendurch , um Kraft zu schöpfen, mal sitzen können, um die schmerzhaften Musklen kurz Ruhe zu gönnen... Diese Vorstellung sollte ja auch nicht über einen längeren Zeitraum ablaufen. Ab Mitte bis Ende der Woche hätte ich vielleicht ein Klarheit darüber, was mit meinem Körper nun ist. Häte von mir aus sagen können "Es geht" oder "Ich muß eine Eingliederung machen".
So wurde ich heute so ausgebeutet, bin an meine momentan recht niedrig gesetzte Grenze rangegangen und war einfach nur platt. Die Müdigkeit nahm mir jeden klaren Gedanken. Km mir irgendwie nicht wirklich anwesend vor. Bei gemachten Scherzen fehlte mich die Kraft mitzulachen.... und einbißchen frustierend fand ich es, daß von 10 Kollegen nur eine kurz nachgefragt hatte, wie es mir den jetzt geht...
Nach Feierabend mußte ich auch noch zur Krankengymnastik. Den Weg schaffe ich normalerweise in 5min. Meine Beine hatten aber keine Kraft mehr und so schleppte ich mich in 15 Min dorthin.
Nach 15min Warten mußte ich dan doch mal meinen Unmut kundtun. schließlich mußte ich noch zur Ärztin, zur Apotheke und zur Post... Und das dann ales innerhalb 25min. Mit meinem Tempo eine große Herausforderung..
Ich habe halt ein bißchen gemeckert, daß ich kein Verständis dafür habe, daß Termine vergeben werden, sie dann aber nicht eingehalten werden. kleine Verschiebungen können immer mal passieren, aber 15-20 min sind nicht mehr klein. Und solche änderungen stehen meistens auch schon recht früh fest. Wenigstens Bescheid sagen kann man doch wohl.... dann hätte ich mich nicht so abhetzen , wobei das Hetzen eh nicht wirklich möglich war.
Bei der Ärtzin wollte ich dann nur meine Rezepte abholen. Hatte einerseits wieder gehofft daß sie mich vielleicht anspricht, wie ic durch den Tag gekommen bin, aber andererseits wolte ich auch nur noch nach Hause. Eine weitere Krankschreibung würde bei der Arbeit auch nur wieder Probleme mit sich bringen. Dieses Umorganisieren ist sehr nervig. Termine verschieben, absagen, Patienten vertrösten.... Das mag ich ja selbst auch nicht.
Also, gehe ioch morgen wieder los. Hoffe doch, daß ich mehr Power im Körper haben werde. Ich kam mir den ganzen Tag eher , wie eine Spaßbremse vor. Mir ging es halt nicht gut. Wie soll ich da coole Sprüche reißen, oder wie ein Wirbelwind durch die Klinik fegen???
Jatzt werde ich ins Bettchen gleiten und nach einem kleinen Stoßgebet hoffe ich, daß der morgige Tag mehr für mich berei hält