Es reicht...
Ich fand mich bisher eigentlich ganz tapfer. Wenn man mal bedenkt, daß ich schon fast 11 Tage vor mich hinlebe, ohne Aufgabe, ohne genauen Plan, ohne Ziele... Ich finde irgendwie nichts, was mich mitreißt, womit ich mich beschäftigen will,was mir quasi die Zeit raubt, weil ich soviel Freude an der Sache habe...
Ich beschäftige mich momentan wieder mit der Arbeit. Plane eine Fortbildung für das gesamte Team. Leider ist das Inselleben in dem Punkt ein nachteil. Die Kursleiter zieht es nicht unbedingt hier her, da der Anreiseweg etwas beschwerlich ist. Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich jemanden den Aufenthalt auf der Insel trotzdem schmackhaft machen konnte...
Auch habe ich in meinem Kopf diverse Aufzeichnung für Patienten, in denen z.B. Übungen und Tipps für Zuhause, wo sie dann alleine weitermachen sollen/müssen/können, zu finden sind, quasi als Anleitung und Motivation. Aber die Gedanken sind noch zu unstrukturiert und für eine Personn kaum zu bearbeiten. Es wären ziemlich viele Aufzeichnungen, die angefertigt werden müßten. Wir haben sehr viele Patientengruppen, die Auswahl der jeweiligen Übungen und den zugehörigen Bildern muß stimmig sein, die Erklärungen müssen leicht verständlich und kurz sein... Vielleicht wäre das eher etwas für den Winter, wenn die Klinik nicht mehr so voll ist. Dann würde ich mein Notebook mitnehmen und mit meinen Kollegen zusammen die einzelnen Programme ausarbeiten.
Das wäre ja auch wieder etwas , was in Richtung "Teamarbeit" geht und jetzt, wo alles wieder ineinandergreift, könnte diese Aufgabe noch mehr Zusammenhalt schaffen.

Heute fühle ich mich eigentlich recht gut. Ich habe erstaunlich lange geschlafen. Als ich mich aus dem Bett geschwungen habe, zeigte die Uhr gerade 8.27 Uhr an. Das ist für mich schon spät. Ich habe ja schon Bedenken, daß mein Körper erst jetzt mit Urlaub anfängt, also die innere Uhr sich umgestellt hat. Sonst stehe ich ja immer auf, als würde ich zur Arbeit gehen. Immer zwischen 6.00 und 7.00 Uhr... Dann bin ich ja mal gespannt, wie ich Montag aus den Federn komme.
Meine Beine funktionieren heute auch bedeutend besser. Ich kann bedeutend besser gehen und fühle mich kräftiger. Die letzten Tage bin ich ja herumgeeiert... Ich fand jeden Schritt sehr mühselig. Manchmal dachte ich ja an einen erneuten Schub. Ich bin doch immer von Juli bis September in Schubgefahr. Waren nicht in den letzten 5 Jahren immer zu der Zeit irgendwelche Ausfälle, Schwierigkeiten? Meine Hausärztin redet immer von self-fulfilling prophecy. Klar. Ich sitze auch jeden Juni auf dem Sofa und rede mir ständig ein "Nächsten Monat kriege ich einen Schub,Trallalla!" Blödsinn. Ich denke da noch nicht mal dran. Kann es ja auch nicht ändern, daß immer diese Jahreszeit ein Problem mit sich bringt.

Naja, jetzt kommen Wolken auf. Das ist meine Chance mal rauszugehen. Sonnenlicht ist für meine Augen immer noch nichts. Aber als Keller- und Schattenkind schreie ich auch nicht danach.