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Tagebuch in-suetterlin
2011-04-02 hh:mm
Schicksal ...

Glück gehabt! Wären meine Tochter Laura und ich nur eine Minute früher losgefahren, hätte es uns erwischt. Das Schicksal meinte es nochmal gut mit uns. Diesmal gehörten wir noch nicht dazu.

Das erste schöne Wochenende - die Motorradsaison hat begonnen. Auf einer kurvigen Verbindungsstraße fuhren wir hinter einem VW-Bus. Da diese Straße seit Langem für Motorradunfälle bekannt ist, nur mit ca. 80km/h. In einer Linkskurve kam uns ein Motorradfahrer mit wahnsinniger Geschwindigkeit auf unserer Spur entgegen.

Die VW-Fahrerin hatte keine Chance mehr, irgendwie auszuweichen. Es sind ja oft Sekundenbruchteile, in denen sich das Schicksal entscheidet.

Es kam zum Aufprall. Der Motorradfahrer und seine Maschine wurden durch die Luft geschleudert. Ich nahm ihn aber gar nicht wahr. Laura hat mir nachher erzählt, wie er geflogen und dann in der Böschung aufgeprallt ist. Bewusst sah ich nur den Koffer, der wie eine Kanonenkugel auf uns zuflog. Mein erster Gedanke war, der schlägt in die Windschutzscheibe und erschlägt mein Kind. Bin ihm ausgewichen und erst dann zum Stehen gekommen.

Es sind ja auch Sekundenbruchteile, in denen man Entscheidungen treffen muss. Mein Kind habe ich angewiesen, das Warndreieck rauszunehmen und gleichzeitig den Notruf gewählt. Bin dann zu der Frau im VW-Bus, der durch den Aufprall quer über die Straße zur Böschung geschleudert wurde. Die Fahrerin war ansprechbar und augenscheinlich nur leicht verletzt. Mit meinem Auto wäre die Sache anders ausgegangen.

Es kamen drei weitere Helfer hinzu, die sich um die Fahrerin kümmerten. Fünf Minuten später der Rettungshubschrauber.

Der Motorradfahrer hat den Unfall nicht überlebt. Später stellte sich heraus, dass er diese Rennmaschine einige Stunden vorher zur Probefahrt ausgeliehen hatte. Der Aufprall erfolgte mit 200km/h. Der Fahrer war nur ein Jahr älter als ich.

Die Maschine wurde in sämtliche Einzelteile zerlegt. Der Lenker lag ca. 250m vom Aufprallort entfernt, die Sitzbank hing im Baum ...

Ein großes Lob an Laura. Obwohl erst 10 - sie hat sich vorbildlich verhalten. Ruhig und besonnen! Zuhause haben wir nochmal über den Unfall gesprochen und ich habe ihr Sofortmaßnahmen am Unfallort erklärt.

Und ... Hochachtung und Respekt vor sämtlichen Helfern von Notdienst, Feuerwehr und Polizei, die schwer Verletzte / Tote jeden Tag versorgen müssen!

 

Kommentare

20:49 02.06.2011
es kann schnell vorbei sein!
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2011-04-02 hh:mm