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Tagebuch Hip-Hop-Girl
2006-11-05 15:42
Schlafwandlerin
~ Wenn Albträume wahr werden~
Mayra war so blass wie das Mondlicht, als sie über die Wiese zu schweben schien. Ihr langes schwarzes Haar wurde von der kühlen Nachtluft leicht zerzaust, und ihr weißes Seidennachthemd schimmerte in dem weichen Licht, während es im Nachthemd ihren Körper umschmeichelte.
Mit geschlossenen Augen bewegte sich Mayra mühelos und wie ein Geist barfuß durch das hohe Gras.
Ein Chor von Fröschen war plötzlich zu hören, aber dieses Geräusch störte sie nicht. Ein paar sekunden später endete das Konzert so plötzlich, wie es begonnen hatte. Jetzt war nichts auser ihrem eigenen Atem zu hören. Er ging unregelmäßig und schwer, aberes war das einzige Zeichen, dass sie wirklich am Leben war und nicht nur eine schöne Geistererscheinung.
Verborgen in den Schatten der Nacht, lief Mayra an der Hecke entlang. Mit ihren langen, wehenden schwarzen Haaren, ihrer blassen, hellen Haut und dem weichen, schimmernden Nachthemd, das in Wind flatterte, wirkte sie wie eine Figuraus einem alten Gemälde, einem dieser großen viktorianischen Porträts.
Als sie endlich ihre Augen öffnete, hatte sie keine Ahnung, wo sie war. Sie blickte zuerst nach unten. Ihre Füße waren nass vom Tau, der auf der Wiese lag.
Obwohl die Nacht recht warm war, zitterte sie am ganzen Körper.
"Ich habe mein Nachthemd an", dachte sie. Und dann: "Ich bin draußen." Aber wo draußen? Ich hatte einen ganz merkwürdigen Traum. Das Haus tauchte ganz plötzlich vor ihr auf, so als wäre es wie sie gerade über die Wiese schwebt.
Ich bin in unserem Vorgarten. Im Nachthemd.
Vereinzelte schwarze Wolken schoben sich jetzt vor den vollen Mond. Die Schatten um sie herum wurden plötzlich schwächer und schienen sich zu bewegen. Sie spürte, wie kalt ihr war, aber nicht von der Nachtluft, sondern vor Angst.
Als sie das Haus anstarrte, wirkte es so anders. Es sah so groß aus und wirkte so abweisend. Die Fenster waren dunkel. Drinnen war niemand wach. Keiner wusste, dass sie hier draußen war und barfuß in den kalten, feuchten Gras stand.

"Wie bin ich nur hierher gekommen?? Schlafe ich, oder bin ich wach??"

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2006-11-05 15:42