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Tagebuch Hip-Hop-Girl
2006-10-21 22:33
Blutrote Sehnsucht
ER! Es ging nur um ihn. Immer nur um ihn. Ihre ganze Lebensachse drehte sich nur um ihn! Schon als sie ihn auf der Straße das erste Mal gesehen hatte! Schon dort hatte sie es gewusst: Er ist der Mann meiner Träume. Und so geschah es auch. Sie kamen zusammen.

Aber was viel wichtiger war: sie waren glücklich zusammen. Nicht wie diese andren Pärchen, die sich andauernd wegen irgendwelcher Kleinigkeiten stritten. Sie hatten sich kein einziges Mal gestritten. Und ihre liebe hatte so hell gebrodelt, als wären sie zwei Sonnen, die ihre hellsten Tage erleben würden.
Doch jedes licht erlischt am ende der Welt. Und so geschah es auch bei ihnen. Es war ein Schock, als ihre beste Freundin zu ihr kam und ihr die Mitteilung machte. Für sie brach eine Welt zusammen, als sie die Nachricht hörte.
Wie konnte er das nur tun? Wieso hat er mich verlassen? Am gleichen Abend legte sie sich in die Wanne mit dem warmen, klaren Wasser und durchlebte die letzten Monate noch ein Mal.
Noch ein letztes Mal wollte sie die schönen Augenblicke in ihrem Geiste suchen, bis zu dem Tag, an dem er sie verließ. Dieser Drecksack! Aber sie würde ihm niemals sauer sein. Sie würde es gar nicht können. Denn ihre Liebe würde niemals verlöschen.
Und nun lag sie in der Wanne. Nebenan im Wohnzimmer lief das Radio. Gerade wurde ein Song von Nickelback gespielt: Far away.
Oh ja, dachte sie… far away.
Und während dieses letzten Gedankens, nahm sie die Klinge zur Hand.
Tiefer, immer tiefer schnitt das scharfe Metall in ihr weißes Fleisch. Leise gluckste das Blut aus ihrem Unterarm. Noch einige Millimeter und die Klinge hätte ihre Pulsschlagader erreicht.
Nur noch wenige Sekunden und alles wäre vorbei. Dann wäre sie wieder mit ihm vereint. Nur noch ein bisschen.
„HALT!“
Die Stimme ließ sie aus ihren Gedanken aufschrecken.
„Denkst du das wäre sein letzter Wille gewesen? Weißt du, seine letzten Worte waren: Julia, du sollst leben! Während er in der Blutlache lag, sprach er genau das aus. Verdammt, wirf dein Leben nicht so einfach weg. Das hätte dein Geliebter niemals gewollt.“, und da stand in der Tür des Badezimmers ihr beste Freundin und versuchte sie daran zu hindern, dass sie sich mit ihrem Liebsten wieder vereinigen würde.
Doch ihre beste Freundin sprach weiter: „Niemandem würde es bringen, wenn du tot wärst, verstehst du nicht? Das einzige was du für deinen toten Freund tun kannst ist für ihn mitzulachen und zu leben.“

Sie hatte überlebt. Anders wie ihr Freund Eric, der am 2 Juli des Jahres 2006 in der Bank von einem Räuber tödlich verletzt wurde. Ihre beste Freundin hatte sie davon abgehalten, in letzter Sekunde. Doch nun war Julia klar was noch zu tun wäre. Sie würde nun den Menschen helfen, die ihre Hilfe brauchen würden. Sie würde nie wieder versuchen ihr Leben weg zu werfen. Für Eric würde sie leben und den Menschen helfen, denen es nicht so gut ging wie ihr. Sie hatte nun eine Aufgabe…
Und in der Nacht, wenn alles still im Schlafzimmer war, dachte sie daran, dass sie sich wieder sehen würden… aber noch wäre der richtige Zeitpunkt nicht gekommen. Noch wäre es zu früh...

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Kommentare


unbekannt
11:41 23.10.2006
Es ist richtig was sie gemacht hat. Ich mag die Geschichte echt, sehr schön geschrieben.

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2006-10-21 22:33