Schweres Leben für die zurückgebliebenen Letten
Täglich, ja beinahe stündlich erleben wir erschütternde Szenen mit der Bevölkerung. Landser kommen mit landesüblichen Fahrzeugen, holen Heu und Stroh, nehmen Holz und Bretter. In der Nacht werden Schweine oder Vieh gestohlen. Immer wieder bitten die Leute inständig den Landser doch nicht alles zu nehmen. Sie zeigen Bilder von ihren Söhnen, welche bei der Waffen SS sind – all dieses lässt den Soldaten kalt, er nimmt und wenn die Leute sehr klagen, wird er grob. Die militärische Lage zwingt uns die Vorräte der Bevölkerung mit zu verbrauchen. Es ist eben Kriegsgebiet und da gilt noch immer das Recht des Stärkeren. Aber es ist für uns besser, wenn solche Verhandlungen in gutem Einvernehmen mit diesen Menschen gemacht werden. Ein Befehl eines Führers, schriftlich unter Hinweis seiner Berechtigung wird immer besser sein als das Verhandeln des Landsers. Durch die langen Jahre des Krieges hat dieser eben eine solch harte Schale bekommen, dass ihn auch kein Stein erweicht. Mir tut es immer leid, wenn ich sehen muss, wie diese Leute weinen, weinen um das letzte Bisschen, was geblieben und noch geholt wird. Es ist mir so, als ob man meiner Mutter unter Gewalt alles wegnimmt.