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Thursday, 28. March 2024
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Tagebuch Gustav_Landwehr
 1938-02-13 hh:mm
Politische Ereignisse und...die Liebe
Seit Wochen schien der Frühling seinen Einzug halten zu wollen, nun hat mit kräftigen Schneestürmen der Winter wieder eingesetzt. Vorige Woche ist noch ein Bruder aus Holland gekommen, er wird aber auch ein Jahr lang Aspirant werden müssen. Überhaupt waren die Holländer in den letzten Wochen wegen der Ankunft einer kleinen Prinzessin ziemlich nervös.
Bei solchen Anlässen scheint ganz Holland Kopf zu stehen. Vorletzte Woche begann der Prozess gegen P. Niemöller, der wegen Staatsgefährlichkeit angeklagt ist. Leider schreiben die Zeitungen fast nichts darüber. Heinr. Busch sagte mir in einem längeren Gespräch ganz offen, daß er sein Verhältnis in keiner Weise als ideal ansehen könne. Wie kann er doch schon jetzt zu solchen Äußerungen kommen.
Verstehen kann ich das nicht, und doch verstehe ich es gut. Ich glaube, er hat wegen seiner Marie bisher weit mehr Sorgen als Freude gehabt. Die beiden sind zu verschieden geartet, er ruhiger und doch wieder aufgeregter Westfale und sie temperamentvolle Rheinländerin.
Seltsam, mit der Leitung hat er einen regelrechten Kampf ausgehalten, die Eltern stellten keine Schwierigkeiten in den Weg. Die beiden haben es nur mit sich selbst zu tun, und – es klappt nicht. In meiner Unerfahrenheit sehe ich die Liebe als höchstes der Gefühle an und möchte mir diesen Glauben nicht rauben lassen. Auch hoffe ich einmal glücklicher zu werden. Mit P. Volkert hatte ich regelrechten Streit. Ich war bei ihm, da er immer wieder in ziemlich unverschämter Weise Kinder aus unserem Kindergottesdienst holt. Im Laufe des „Streitgesprächs“ habe ich mich dann nicht beherrschen können und mein vermeintliches Recht mit ziemlicher Entschiedenheit zu erlangen versucht. Das hat er als Pfarrer sich nicht bieten lassen und mich sozusagen aus dem Hause geworfen. Außerdem wollte er den Fall unserer Leitung vortragen, was aber bisher noch nicht geschehen ist. Ein wenig Sorge hatte ich doch, so habe ich die Sache in allen Einzelheiten Herrn P. Florin erzählt. Da er die Sache nicht sehr ernst nahm, hoffe ich, daß nun alles erledigt ist.

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