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Wednesday, 24. April 2024
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Tagebuch Gottergeben
 1943-11-28 hh:mm
Advent 1943 – „Zeichen der Zeit“
Advent ist wieder geworden. Draußen heult der Wind, klatscht den Regen gegen die Scheiben. In meinem Zimmer knistert das Feuer., der Ofen strahlt behaglich Wärme, ich fühle mich geborgen u. es deucht mich dies drinnen u. draußen wie ein Bild u. Gleichnis der sturmgepeitschten Welt u. der sicherhaft ruhvollen Kirche.
Nun rüstet sie wieder, um bald in Demut, in Hingabe u. echter Festfreude trotz allen Kriegsschauern eines ihrer göttlichen Mysterien zu feiern. Sie kann das, weil sie in immerwährender Erwartung steht u. gleichzeitig um die immerforte Gegenwart ihres Herrn weiß, in ihr lebt, ja selbst vollzieht im eucharistischen Opfer.
Während heute der Herr uns alle Ängste des Weltenabends schildert, ruft er uns entgegen: „ Dann erhebt eure Häupter, eure Erlösung ist nahe.“ Paulus stand in der eschatol. Erwartung; Gregor predigt in der heutigen Lesung wie sich die prophetischen Zeichen vielfach seiner Zeit erfüllten; das Mittelalter sah in den furchtbaren Seuchen „Zeichen der Zeit“.
Können wir so den göttlichen Zusammenhängen dieser Tage verständnislos entgegenstehen? Aber nie war noch Vollendung. Alle gläubige Zeit wußte: wir sind Endzeit, Fülle der Zeit, darum gelten uns die Zeichen der Zeiten, aber wir sind noch auf dem Wege; wir harren des Herrn.
Und die Gläubigen aller Jahrhunderte der Erwartung des Herrn, erhoben ihre Häupter: „Maranatha!“
Und weil die Kirche nicht nur eschat., sondern auch eucharistisch ihres Herrn wartet, wird sie durch seine Gegenwart immer neu getröstet bis zu seinem Erscheinen im Neubeginn am Ende der Zeit.

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1943-11-28 hh:mm