Oma, Opa, Brüder und Co
Heute war ich mit meiner Tochter in Hamburg bei meiner Oma. Das ist immer toll dort, weil es viele Geschenke gibt. Aber, dass ist nicht der Hauptgrund, es ist nur ein netter Nebeneffekt. Meine Großeltern sind schon über 75 Jahre und leider muss ich feststellen, dass sie wirklich immer älter werden. Man denkt, Menschen bleiben, aber ich weiß, dass ich nicht mehr viel Zeit mit ihnen habe und darum versuche ich so oft wie möglich hin zu fahren. Es sind zumal auch meine einzigen Großeltern die ich noch habe. Meine anderen Großeltern sind vor 2 Jahren gestorben beide an Herzversagen.
Oma Sonja und Opa Fritz sind für mich was ganz besonderes und sie zu verlieren würde mir das Herz brechen. Mir laufen jetzt schon die Tränen, wenn ich nur daran denke. Oma möchte gerne in ein Seniorenwohnsitz ziehen, aber Opa will partu nicht aus dem Haus in Tonndorf ausziehen. Ich kann meinen Opa verstehen, obwohl ich auch etwas beruhigter wäre, wenn ich wüsste das Tag und nacht jemand für sie da sind. Doch das ist deren Entscheidung.
Es war auf jeden Fall wirklich schön heute in Hamburg. Die Oma hat für das leibliche Wohl gesorgt und das bei meiner Diät. Hilfe! Ich konnte auch noch ein Stündchen draußen im Liegestuhl schlummern und Oma und Opa haben sich mit Töchterchen vergnügt. Auf dem nach Hause weg sind wir dann noch schnell bei H&M angehalten und haben meinen heißgeliebten Mantel gekauft. Letzte Woche war ich mir zu geizig für die € 59,00, zumal ich gerade eine Daunen Jacke gekauft hatte. Doch mit einer kleinen Finanzspritze von meinem Opa, tat der Kauf meinem Portmornai nicht ganz so doll weh.
Zuhause angekommen sind wir dann gleich in den Garten. Super Wetter muß ausgenutzt werden. Und außerdem war da noch der Gemüsegarten von gestern, der fertig gemacht werden musste.
Louisa war heute anstrengend, kleine Mädchen, die ganz groß Rumzicken sind nervenraubend. Zumal bei Übermüdung auch die Verletzungsgefahr steigt. Was zu folge hatte, dass Louise mit ihrem Kinderstuhl rücklings in die Erdbeeren kippte und etwas später noch auf dem Steinweg hinfiel. Kein Tag ohne Schrammen und Beulen.
Bis eben habe ich dann noch Schreibkram erledigt, eine super Arbeit. Dazu gehörte auch einen Brief an den Bruder meines Mannes schreiben. Dort herrscht zur Zeit ein Kleinkrieg. Die Zwei streiten über Geld. Was ja nicht so schlimm ist, wenn die Sache beredet würde. Doch, nein – keiner von Beiden macht den Mund auf. Warum sind Männer nur solche Feiglinge.
Einen Text zu formulieren bei dem ich nicht weiß, was Wahrheit oder Lüge ist, ist kein einfaches Unterfangen. Das Ende vom Lied ist: Mein Mann und ich keifen uns an. Der Brief ist jetzt fertig, ein Glück.
Mein Mann hasst Formalitäten. Alles bleibt bei ihm liegen und dann ist das Geschrei groß. Lustig ist so was, bei Rechnungen – Guten Tag, Herr Gerichtsvollzieher. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als diese Sachen zu erledigen, sonst würden wir im Chaos untergehen.
Manchmal träume ich davon, wie es wäre ein „Frauchen“ zu sein. Eine Frau, wo der Mann alles regelt. Frau auch kein Konto hat, sondern immer zu ihrem Mann muß wegen Geld. Keine Sorgen mit Bezahlungen von Rechnungen zum richtigen Zeitpunkt. Keine diversen Autos an- und abmelden zu müssen, weil das ist ja Männersache. Nicht zu wissen, wie der Kontostand ist. Kein eigenes Auto haben, sondern der Mann hat zwei angemeldet. Einfach alle Sachen dem Mann zu überlassen. Meine Freundin ist so eine. Gewollt oder ungewollt weiß ich nicht. Ich tendiere mal zu ungewollt, weil sie nun mal so ist und nicht die Bürokauffrau ist. Wenn ich die Wahl hätte, ich würde mich für SELBSTÄNDIG entscheiden. Ich ohne Konto? Niemals! Was würde mein Mann über die diversen Einkäufe bei H&M, Deichmann, Görtz 17, Hold, Karstadt, Esprit, Vero Moda und und und sagen. Ich bin, seit dem ich arbeite für meine Finanzen verantwortlich. Auch wenn ich heiraten würde, würde sich das nicht ändern.