Umknickspiel
Das sicherlich beste Ergebnis des gestrigen Umknickspiels mit dem ehrwürdigen Adeptus Dimesophos. Die Abschnitte bezeichnen den Wechsel von einem ahnungslosen Schreiber zum anderen:

Man konnte schwerlich mehr vom Leben erwarten als heute abend, dachte Brigitte selig seuzend und rückte die Hornbrille zurecht. Sie hatte sich ja auch richtig schick gemacht für Peter, und der schien es ihr zu danken.

Denn unverhofft kramte er eine Erdbeerlikörpraline aus seiner Jackentasche und zwitscherte ihr frohlockend zu: „Sperr auf den Mund.“

Sie aber wusste nicht, ob ihr das Tempo im Moment nicht etwas zu schnell war. Sie räusperte sich und fasste sich etwas verlegen an den Hals.

Langsam führte er ihr dabei die Erdbeerlikörpraline an den Mund, und als sie zubiss, da wisperte sie sanft:

„Oh du! Du machst mich zur Frau. Ich weiß, es hört sich seltsam an. Aber bei dir entdecke ich meine weibliche Seite.“

Ja, wann, wenn nicht jetzt, sollte man die Gunst der Stunde nutzen, mag sich der unbedarfte Beobachter fragen. Doch wie so oft im Leben kam der Teufel ‚Zufall’ ins Spiel. Ein WWF-Spendeneintreiber störte das Zwiegespräch, indem er eine altruistische Spende erbat.

Peter wollte sich aber nicht einfach so in der trauten Zweisamkeit mit Brigitte stören lassen. Er zog seine Dienstpistole (denn er war Kriminalbeamter in Zivil!) und schoss den Neuankömmling quasi sofort über den Haufen.

Hand in Hand rannten sie davon, um Zuflucht unter einer verlassenen Brücke zu finden. Dort konnte man sicher auch einmal ungestört mit einem Vertreter des anderen Geschlechts anbandeln, zumindest wenn man auch ungestört blieb. Dass es aber auch immer allein an diesem Punkt hapern musste!

Als er dann noch lieblos ein Kondom aus seiner Brieftasche herauszukramen meinen musste, war es um ihre Nachsicht endgültig geschehen. Es war für alles zu spät.

Spät? Zu spät? Ein kleiner aber feiner Unterschied.