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Tagebuch Flo
2008-04-04 09:52
Stich ins Herz + falsches Selbstmitleid
Gestern Abend war ich bei der Maturapräsentation von Sabi eingeladen, sie hielt ihren Vortrab über das Thema "Legasthenie and der AME(unsere Schule)".
Ich muss gestehen, ihr Aufwand für ihre Maturaarbeit war gewaltig gewesen, sie hat wirklich fast dreissig Seiten gefüllt und sich sehr Mühe gegeben. Trotzdem erhielt sie "nur" eine Fünf. So und jetzt wirds sarkastisch: Natürlich kamen gestern Abend ihre Eltern vorbei um das liebe Töchterchen zu unterstützen und beklagten sich die ganze Zeit darüber, dass es ja leider nicht möglich gewesen ist die Hunde mitzunehmen. Ja, klar, ins Schulzimmer, oder was? Manchmal frage ich mich, dass gewisse Individuen gibt, die schlicht Mensch und Tier nicht mehr voneinander unterscheiden können. Und in besagter Familie ist dies der Fall. Ich schweife ab.
Sabi hielt ihren Vortrag und zwar wirklich sehr gut. Nach einer kurzen Besprechung kam sie freudestrahlend aus dem Schulzimmer heraus. Präsentation eine glatte sechs! Arbeit eine 5, gibt Zusammen eine 5.5. Ich müsste ganz ehrlich lügen, wenn ich sagen wörde, ich habe ihr diese Note von Herzen gegönnt. Aber in diesem Moment verfluchte ich diese Schule, diese Lehrer, diese Experten, die Streber, die Besserwisser, die Besserkönner und überhaupt all diejenigen welche besser sind als ich - und dies wegen einer Note die nicht zählt.
Ich gratulierte Sabi natürlich und schaute das erste Mal seit wir uns kennen zu ihr herauf und dies nicht weil sie Absatzschuhe trug.
Ich wälzte mich förmlich in meinem Selbstmitleid, stilisierte meine Arbeit zu meiner persönnlichen Niederlage auf konnte es niemandem gönnen, der besser war als ich.
Wieder zu Hause machte meine Mum noch eine Bemerkung und ich ging förmlich an die Decke. Irgendwann, nach reichlichem überlegen musste ich eingestehen, dass ich etwas selber schuld war.
Ok, meine Arbeit sieht optisch wirklich toll aus, Inhaltlich ist sie im Vergleich zu anderen Arbeiten eher mittelmässig. Mein zeitlicher Aufwand lag warscheinlich weit unter dem Durchschnitt der Anderen. Die Präsentation war auch vorallem "schön" anzuschauen, aber halt nicht heraussragend. Und eine "fünf" ist ja nicht soo schlecht.
Ich versuchte also meinen Rachefeldzug (keine Angst, wollte nur dem Lehrer ein heftiges Mail schreiben) gegen die Welt beiseite zu schieben und mich wieder auf das zu konzentrieren was wirklich wichtig ist, nämlich die beiden Prüfungen vom Samstag die zählen.
Ganz verdaut habe ich natürlich meine Arbeit noch nicht, aber langsam gehts besser. Und ich muss ins Tessin - wieder einmal um meinen Frieden zu finden.

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Kommentare

11:12 04.04.2008
ich glaub ich sollte auch mal meinen seelenfrieden wiederfinden...
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2008-04-04 09:52