Gute Idee, schlechte Idee
Es war eine wirklich ganz gute Idee von mir, mich heute nur mit einem T-Shirt und einer dünnen Jacke zu bekleiden, fast so gut wie diejenige gestern Abend noch trinken zu gehen.
Gelinde gesagt sah ich aus wie der Tod heute Morgen, meine Augenringe sind wie die eines sechzigjährigen und meine lichte Haarstelle schien gewachsen zu sein.
Zwei Stunden Geschichte, verabreicht durch einen nihilistischen Professor liessen mich zweifeln, ob ich nicht doch besser eine Absenz kassiert hätte, dafür mein warmes Bett noch geniessen könnte.
Doch die Kälte kam im Laufe des Tages, nicht so wie gewöhnlich. Ich hatte mich mit Sabi zum Mittagessen verabredet, ein wenig Sonnenschein brauchte ich ja auch!
Doch Richtung ihrer Uni verfestigte sich der Regen, zuerst von mir noch als Illusion missachtet, stellte ich eine starke Abkühlung fest und als ich vor dem Eingang der Naturwissenschlaftlichen Oase Irchel stand fror ich nicht nur fast meine Hände ab, sondern noch etwas viel wichtigeres.
Zum Glück liess Sabi nicht lange auf sich warten, doch auf dem Weg zur Bushaltestelle liefen meine Finger blau an, das ist jetzt wirklich kein Witz...und dass ich meine Händ am liebsten unter ihren Faserpelz gesteckt hätte auch nicht.
Mittagessen und aufwärmen gingen wir in meine neue Stammbeiz, wo es rauchig, laut, versoffen, billig und wärschaft ist. Ihr Gesichtsausdruck liess vermuten dass sie das Ganze verabscheute, diese Mischung von älteren Herren mit fettigen Haaren, Zigarren und einem beissenden Geruch, überdeckt von einem billigen après rasage, ohne rasage. Doch wir fanden einen gemütlichen Platz, umgeben von zivilisierten Menschen und dass Essen schmeckte ihr. Draussen begann es zu schneien.
Und natürlich hat immer alles was schön ist ein Ende und es ging wieder raus. Ich ins Tennis, sich nach Baden. Herrgotfreu ich mich wenns wieder Dienstag ist.
Tja, sonst heute nicht viel gescheites gemacht, dabei sollte ich. Vorbereitung für den Vortrag und überhaupt. Jetz schneits immer noch...der Winter naht.