da stimmt was nicht
Gestern Morgen schlief ich bis neun Uhr, da ich nach dem ganzen Prüfungsstress von Mittwoch mir einen Tag zum verschnaufen gönnen wollte. Um neun Uhr fühlte ich mich aber immer noch, als ob ich nicht mehr als drei Stunden geschlafen habe. Müde, antriebslos, lustlos, sinnlos.
Bin dann aufgestanden, in die Küche geschlendert, mir etwas aus dem Kühlschrank zum Frühstück gesucht und irgendwie immer der Gedanke: DU MUSST,
DU MUSST, DU MUSST, DU MUSST, DU MUSST. Nur was? Lernen? Ja, klar das müsste ich eh die ganze Zeit, Tag und Nacht und dazwischen auch noch. Aber gestern wollte ich ja gar nichts machen! Trotzdem, ich blieb angespannt, versuchte mich abzulenken es ging nicht - immer diese schlechte Gewissen.

Aber momentan gibt es viele Gründe, die nicht gerade ermunternt oder beruhigend auf mich wirken. Ich habe gewisse finanzielle Probleme, klar für andere Personen wären die ein Witz, aber mich belastet es einfach. Und am Mittwoch Abend habe ich gehört, dass eine Schulkollegin von mir heiraten wird. Eigentlich hätte ich mich darüber freuen sollen, tat ich aber nicht. Wieso? Sie war die schönste unserer Bez Klasse und jetzt wird sie gewissermassen mit so einem reichen Zürcher Schnösel ein wunderbares Leben in unendlichem Luxus verbringen. 2. Heiraten?! Jetzt beginnt das, ab 25 bekommen alle Torschusspanik und mit 30 betteln darum oder sind schon das erste Mal geschieden. In meiner Horrorvorstellung sehe ich mich schon am Samstag Abend alleine um die Häuser ziehen und meine Jungs sind am Kinderhüten oder so ähnlich.
Ja, solches ging mir durch den Kopf, aber auch die französisch Prüfung, die wir am Samstag zurückbekommen, wenn ich die verbockt habe, dann ist echt nicht gut, habe ich sie nicht verbockt, dann siehts dafür echt gut aus. Mein Gefühl ist nicht gut und das lässt mich selten im Stich.
Am Nachmittag musste ich noch meine Maturaarbeiten in der Druckerei abholen, also nach Oberentfelden gefahren. Anschliessend gleich nach Lenzburg, da ich heute einen Besuch beim Mentaltrainer hatte. Ich war aber viel zu früh dran, da habe ich gedacht, ich könnte noch kurz bei Sabi im Kosmetikstudio vorbeischauen, ob sie da ist. Sie war da und auch gerade fertig mit arbeiten. Daraufhin gingen wir noch kurz einen Kaffee trinken. Sie war sozusagen der Lichtblick dieses Tages.
Am Abend machte ich Pizza, meine Mum ist mit Kolleginnen im Tessin und mein Vater kam erst relativ spät. Da wir beide einen nicht so tollen Tag hatten,öffneten wir eine Flasch Wein zum Essen - manchmal bringts was. Wir redeten dann auch noch über meine Finanzen und er sagte, es wäre kein Problem mich etwas zu unterstützen. Ich habe halt jedesmal das Gefühl, ich sei ihm dadurch etwas schuldig oder gegenüber ihm zu etwas verpflichtet. Natürlich stimmt dies nicht.
Später am Abend wieder sinnlos Fernsehen geschaut und irgendwann eingeschlafen.
Heute Morgen wieder kaputt aufgestanden und mich schon bald wieder genervt, da ich mich heute Abend mit Kollege Sloggi in der Dorfbar treffen wollte. Soweit so gut, hab mir gedacht, ich könnte auch noch dem Kollegen Urs schreiben, ob er auch kommen möchte. (so aus reiner höflichkeit). Sein SMS zurück, ja, blabla, möchte schon etwas trinken kommen aber nicht in die Joya Bar...blabla. ich mag das dort nicht und die dort nicht und blabla. Eigentlich möchte man meinen es sei Männern egal, wo sie etwas trinken gehen, Hauptsache sie bekommen etwas zu trinken. Aber ihn stört es, dass die Barkeeperin jedem, der bei ihr mehr als dreimal vorbeigekommen ist, drei Küsschen gibt. Mir ist das völlig egal, lieber als dass sie in den Drink spuckt oder weiss ich was. Zudem nervt der Kollege Richner momentan allgmein mit seiner ewigen nörgelei. Da ich aber ein lieber Mensch bin, machte ich ihm den Vorschlag, wir können auch in die Kinobar nach Schöftland gehen (über den Berg), das wollte er dann irgendwie auch nicht. Er möchte lieber nach Aarau, aber darauf hab ich keinen Bock, da ich ja heute den ganzen Tag in Aarau bin und am Abend nicht schon wieder das Tal rauffahren möchte. Ok, wir gehen jetzt in die Kinobar, wenn er will kann er kommen und sonst kann er es bleiben lassen.