heute haben die bemühungen der kommilitonen um verbesserte leidensbedingungen einen vorläufigen höhepunkt erreicht. interessanter und unglücklicherweise musste ich diesem faszinierenden ereignis zwar nicht allein, aber ohne bekanntschaften beiwohnen - man interessiert sich in meinen neuen bekanntenkreisen ebensowenig für alles, was den persönlichen stundenplan und das informationsspektrum von taff übersteigt, wie in meinen alten.

hier bleibt mein ehemaliger monsieur selbstverständlich ausgenommen, auch wenn dieser in seinen interessen und ansichten eine unangenehme richtung eingeschlagen hat. die aktionen seiner mitbildenden sind ihm zuwider - sie blockieren seine veranstaltungen (und dass ihn das tatsächlich stören soll überrascht mich), sie konfrontieren ihn jeden tag mit dem elend, das er aufgrund seines kontostandes nicht hat, was ihn auf dauer dann ja auch mal nervt, wie er sagt, und nicht zuletzt kriteln sie ständig am heutigen bildungs- wie finanzsystem herum - zwei bereiche, von denen er frei jeder ahnung ist, was ihn nicht daran hindert der meinung zu sein, so wie es ist sei es genau richtig (sonst ginge es ihm ja nicht so gut) und wer etwas ändern will ist ein naiver, linksradikaler gutmensch mit unrealistischen idealen.

das entsprechende gespräch zwischen uns brach in der mitte ab. seitdem wurde kein kontakt mehr aufgenommen.

was mich keineswegs runterzieht. derzeit bin ich zwar entnervt, von langweiligen bildungsprogrammen und in einzelfällen so lächerlichem lehrpersonal, dass ich den prüfungsdruck, der auf mir lasten sollte, noch garnicht ernst nehmen kann, sowie der jährlich pünktlich mit dem kalten, nassen wetter eintretende winterdepression, aber ich habe etwas entdeckt...

ich befürchte zwar, dass mich das entgültig in die ecke der abgedrehten tussen stellt, aber ich muss es ja niemandem sagen... zu beginn der hektischen zeit hab ich halb zum spaß, halb zum abbau der umstellungspanik angefangen zu meditieren. mittlerweile läuft das wie geschmiert. so liege ich jetzt, schlaffertig gemacht, zufrieden und mit himmlisch leerem kopf nach ner halben stunde in der ecke setzen, und denken, man könnte fliegen, in meinem bett und vollbringe heute meine letzte produktive tat für diesen tag...

ich hoffe, der leere kopf macht sich grad nicht alzu arg bemerkbar...

egal. solange es keiner weis, bleibt mir ein rest normalität und würde - hoff ich.