Tasten

Nachrichten. Wenige Worte, die als blosses Wort nicht viel bedeuten, doch die Tat, es geschrieben zu haben, macht es für mich wertvoll. Ich mag es, dass er nun von Zeit zu Zeit von sich berichtet. Sich meldet. Es kommt was von seiner Seite.

Es scheint, dass ich mich recht passiv ihm gegenüber gebe, doch ist dies nur ein Schutzmechanismus – ihn nicht mehr, auf dieser Gefühlsebene an mich „heran zu lassen“, um somit meine Gefühle gegenüber ihm kontrollieren zu können. Solange, bis ich mich wohl fühle, mich „im sicheren wähne“, angekommen bin. Sonst würde es mich erneut zu stark verletzen.

All das mag sehr kalt und berechnend klingen. Als wäre es ein Plan Gefühle zu erzeugen, als handelte es sich nicht um Liebe. Darüber bin ich mir bewusst, selbst stellte ich es unlängst fest, doch kann ich mich dieses Mechanismus nicht erwehren. Ich habe Angst, Angst, dass sich das alles vor meinen Augen auflöst, mir Gefühle genommen werden, die ich vielleicht empfinden hätte können. Ich habe Angst davor zu viel Preis zu geben und dass dann eine zu grosse Verletzung bleibt. Ich möchte mich öffnen und alles zulassen, was sich ergibt, doch ich kann nicht. Nicht nachdem was am Anfang war. Ich muss sehen, dass er sich geöffnet hat, dass er mir vertraut, erst dann kann auch ich ihm vertrauen, erst wenn er zeigt, dass ihm „genug“ an mir liegt. Die zurückbleibende Hoffnung nach etwas, das man dann niemals bekommt, wäre zu schmerzlich.

Ein vorsichtiges Tasten, Auskundschaften und Fühlen, ob es in Ordnung ist. Das ist es.

Und noch immer weiss ich nicht, was er für mich ist.